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In Seite Werner Bischof:

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In seinem relativ kurzen Leben war Werner Bischof höchst produktiv und engagiert. Er schuf ein Werk von 60'000 Fotografien.[1] Bischof machte sich mit faszinierenden Kompositionen aus Licht und Schatten schon früh als Studio- und Werbefotograf einen Namen. Als er aber nach Ende des Zweiten Weltkriegs das verwüstete Europa bereisen konnte, schilderten seine Bilder mit beklemmender Eindringlichkeit das Leid und die Zerstörungswut des Krieges. Sein Motto wurde nun: «Es kommt nicht darauf an, aus der Fotografie wie im alten Sinne eine Kunst zu machen, sondern auf die tiefe soziale Verantwortung des Fotografen, der mit den gegebenen elementaren fotografischen Mitteln eine Arbeit leistet, die mit anderen Mitteln nicht zu leisten wäre. Diese Arbeit muss das unverfälschte Dokument der zeitlichen Realität werden.» In diesem Sinne schuf Bischof Bilder, die zwar bittere Armut und tiefes Leid zeigen, doch auch Dokumente einer inneren Kraft und Willensstärke der abgebildeten Menschen sind. Die Oberflächlichkeit und Sensationslust des Redaktionsgeschäftes stiessen ihn ab, dennoch wurde er meist in Krisengebiete geschickt. Trotz den äusseren Umständen aber werden in Bischofs Aufnahmen immer die Liebe zum Menschen und die Liebe zur Sache sichtbar. Ästhetisches Gefühl, elementare Formkraft und humanes Engagement verbanden sich bei ihm zu einer inneren Einheit.

Eines seiner berühmtesten Bilder zeigt einen Jungen, der entlang eines Abgrunds schreitend, Flöte spielt. Das Bild nahm Bischof 1954 in Peru auf. Die NZZ nannte das Bild «eine Ikone des Fotojournalismus».[2]

«Werner Bischof war eine Fotografenpersönlichkeit, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Auge eines Lyrikers und dem Bewusstsein eines Politikers die Krisenherde dieser Welt fotografierte» schrieb Daniele Muscionico in der NZZ über Bischof.[2]