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In Seite Abführmittel:

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Teilweise werden Laxanzien nicht im therapeutischen Sinne angewandt, also etwa um eine Verstopfung zu behandeln. Sie werden z. B. – missbräuchlich und meist überdosiert – zur (vermeintlichen) Gewichtsreduzierung eingenommen. Die Verwendung von Abführmitteln kann tatsächlich zu einem vorübergehenden Gewichtsverlust führen, der jedoch hauptsächlich auf Wasserverlust zurückzuführen ist und nicht auf einen tatsächlichen Fettabbau. Die Überdosierung verursacht Durchfälle (Diarrhö), durch die der Körper lebenswichtige Flüssigkeit verliert. Dies kann auf Dauer die Gesundheit schädigen und zu Störungen im Elektrolythaushalt führen. Ein zu niedriger Kaliumspiegel etwa kann zu einer Beeinträchtigung der Herzfunktion und zu Muskelschwäche führen. Zudem kommt es bei Daueranwendung von Abführmitteln zur Reizung der Darmschleimhaut.[1]

Bestimmte Abführmittel werden gerne im Frühjahr zum sogenannten „Entschlacken“ eingesetzt. Das Ziel soll dabei sein, den Körper von vermeintlich angesammelten „Schlacken“ zu befreien und ihm dadurch die Möglichkeit zur Regeneration zu geben. Häufig leitet das Entschlacken eine Fastenperiode ein, die Befreiung von körperlichem Ballast wie dem Kot wird hier als Aufbruchssignal gesehen.

Viele, vor allem ältere, Menschen sind zudem der Meinung, man müsse jeden Tag mindestens ein Mal Stuhlgang haben. Dabei wird aber aus medizinischer Sicht alles zwischen drei Mal täglich und drei Mal wöchentlich als normal angesehen. Gerade ältere Leute, die häufig krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, sich viel zu bewegen, und weniger ausgewogen essen, nehmen Laxanzien ein, da sie meinen, an Verdauungsstörungen zu leiden. Allerdings dauert es, bis ein entleerter Darm wieder ausreichend gefüllt ist, um einen Defäkationsreflex auszulösen. Teilweise wird dann verfrüht erneut ein Laxans eingenommen, in der falschen Annahme, der Darm sei schon wieder verstopft. Die zu häufige und/oder zu hoch dosierte Anwendung von stimulierenden Abführmitteln kann durch die Entstehung von Durchfall (s. o.) zu Wasser- und Elektrolytverlusten führen. Da ein Elektrolytverlust die Funktionsweise von Muskelzellen (Depolarisation des Membranpotentials) stark beeinträchtigt, kann dies bei Patienten mit Herzinsuffizienz zu lebensgefährlichen Komplikationen führen, da die Symptome verstärkt werden und eine Medikation z. B. mit Herzglykosiden nicht mehr ausreicht.

Früher postulierte Gewöhnungs- oder Abhängigkeitseffekte durch Langzeitanwendung konnten in neueren Studien nicht belegt werden.