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In Seite Futurismus:

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Über Italien hinaus hatte der Futurismus Einfluss auf die Entwicklung von Strömungen der Moderne wie Expressionismus, Dadaismus, Vortizismus, Art déco, Surrealismus und Konstruktivismus. Der moderne Roman wurde vom Futurismus maßgeblich beeinflusst: Die bahnbrechenden Romane Ulysses (1918) von James Joyce, Manhattan Transfer (1925) von John Dos Passos und Berlin Alexanderplatz (1929) von Alfred Döblin sind (neben dem Stream of Consciousness/Bewusstseinsstrom) auch geprägt von den futuristischen Techniken der Montage und der Simultanität. Die Sprache wurde durch den Futurismus um den Begriff Avantgarde bereichert – soweit bekannt, taucht dieser im Zusammenhang mit der Kunst zum ersten Mal im Gründungsmanifest von 1909 auf.

Trotz seiner politischen Ambivalenz, der protofaschistischen und antifeministischen Motive, bedeutete der Futurismus für Italien einen wichtigen Schritt zu kultureller Emanzipation und zu kreativem Selbstvertrauen der italienischen Künstler, die seit Jahrhunderten unter der kulturellen Dominanz der römischen Antike wie der Renaissance litten. Dass es gelang, einige Grundmotive und den Erneuerungsdrang des Futurismus über den Zweiten Weltkrieg hinweg lebendig zu halten, verschaffte Italien nach 1945 und dem Ende des Mussolini-Faschismus einen deutlichen Vorsprung beim Anschluss an die internationale Moderne.

Die Inhalte der meisten Manifeste sind heute völlig überholt. Die veränderte Einstellung zu Krieg und Gewalt durch den Zweiten Weltkrieg als negativer Zivilisationsbruch trugen ebenso dazu bei wie die Zerstörung der Natur und die Ökologiebewegung. Was an Materiellem geblieben ist, sind einige beispielgebende Kunstwerke, darunter jene Boccionis und solche der „Aeropittura“. Zeitlos aktuell bleibt Marinettis Methode, Ideen und Kunstwerke einerseits multimedial, andererseits mittels Provokation einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.