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In Seite Vorderösterreich:

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Bereits 1799 verlor Österreich die Gebiete südlich des Rheins. Das Fricktal wurde zunächst französisches Protektorat, 1802 ein eigener Kanton in der Helvetischen Republik, 1803 schließlich ein Teil des Aargaus. Der Breisgau und die Ortenau gingen 1803 an das kurzlebige Herzogtum Modena-Breisgau über, das aber von einer Habsburger Nebenlinie regiert wurde. Im Pressburger Frieden von 1805 verloren die Habsburger Vorderösterreich vollständig. Die historischen Territorien – vor allem Teile von Bregenz, Günzburg und Weissenhorn – gingen an das neue Königreich Bayern, der Breisgau an das spätere Großherzogtum Baden, Rottenburg am Neckar und Horb am Neckar an das neue Königreich Württemberg, Gebiete bei Sigmaringen an Hohenzollern sowie kleinere Gebiete an das Großherzogtum Hessen (siehe dazu auch: Territoriale Besonderheiten in Südwestdeutschland nach 1810).

In einigen Teilen Vorderösterreichs trauerte man der Zeit der Zugehörigkeit zum Haus Habsburg nach: Die schwäbischen Günzburger beispielsweise konnten erst nach massivem Einwirken der bayerischen Regierung dazu bewogen werden, die österreichischen Farben gegen die bayerischen in ihrem Stadtwappen auszutauschen. Im nahe Günzburg gelegenen Weißenhorn prangt noch heute der von den Habsburgern als Kaiser geführte Reichsadler mit dem österreichischen Bindenschild am Stadttor, wie auch in Freiburg i. Br., Breisach am Rhein und Endingen am Kaiserstuhl. In Villingen ziert das Wappen als eines von Dreien die Fassade des alten Rathauses.

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald führt seit seiner Bildung 1973/74 die österreichischen Farben im Wappen, um die historische Zugehörigkeit großer Teile des Landkreises zu würdigen. 1815 beim Wiener Kongress gab es die Überlegung, auf das Herzogtum Salzburg zu verzichten und stattdessen den Breisgau neu zu erwerben. Dies hätte zwar den Wünschen der Breisgauer entsprochen, die mit einer Delegation auf dem Wiener Kongress vertreten waren und mittels einer Botschaft an den Kaiser von Österreich und den russischen Zaren darum baten, bei Österreich zu verbleiben. Salzburg erwies sich aber als praktischer, weil das österreichische Staatsgebiet dadurch besser arrondiert wurde. Österreich erhielt beim Wiener Kongress mit der kleinen Grafschaft Hohengeroldseck eine bis dahin nicht habsburgische Herrschaft als Exklave im Grenzgebiet zwischen Ortenau und Breisgau, die jedoch bereits 1818/19 durch Gebietstausch an das umgebende Baden fiel. Mit dem Wiener Kongress endete damit nach etwa 550 Jahren faktisch das Bestehen der österreichischen Vorlande. Mit Ausnahme von Vorarlberg verzichtete das Kaiserreich damit auf alle anderen Gebiete zugunsten der Vorläuferstaaten des Deutschen Reiches und der Schweiz.[1] Metternich erklärte diese Entscheidung Österreichs in seinen nachgelassenen Papieren mit den Prinzipien der Friedensordnung und der Vermeidung der „directen Berührung mit Frankreich“.[2]