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In Seite Unregelmäßiges Verb:

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Da die Unterscheidung zwischen regelmäßigen und unregelmäßigen Verben in der Sprachwissenschaft nicht einheitlich gehandhabt wird, können Verben aus folgenden Gruppen als unregelmäßig aufgefasst werden:

  • suppletive Verben, wie sein und gehen
  • Präteritopräsentia, wie müssen und dürfen
  • Rückumlautverben, wie brennen und kennen
  • starke Verben, wie schreiben und trinken

Starke Verben werden in der deutschen Sprache oft selbstverständlich als unregelmäßig angesehen; dabei ist es umstritten, ob sie unregelmäßig sind, denn das System der starken Verben war – genauso wie das der schwachen – ursprünglich völlig regelmäßig, aber die Zahl der Ausnahmen und die Spaltung der sieben Klassen in Untergruppen führt dazu, dass man der Einfachheit halber im Sprachunterricht alle starken Verben als unregelmäßig betrachtet. Eigentlich lassen sie sich aber auch heute noch von vier (in seltenen Fällen fünf) Stammformen ableiten. Beispielsweise hat das Verb werfen folgende fünf Stammformen, von denen sich alle weiteren Verbformen ableiten lassen: werfen, wirft, warf, würfe, geworfen. Die Konjunktivform (wie würfe) wird, bei einem Großteil der Verben, aus dem Präteritum (eventuell mittels Umlautung, wie es klänge aus es klang) gebildet und fällt daher in den meisten Fällen als zusätzliche Nennform weg.

In Bezug auf die germanischen Sprachen werden die Ausdrücke unregelmäßiges Verb und starkes Verb meist folgendermaßen unterschieden:

Ein starkes Verb ist ausschließlich durch den Ablaut (d. h. die Veränderung des Vokals im Wortstamm) in seinen Stammformen gekennzeichnet. Diese Veränderungen folgen gewissen Regelmäßigkeiten, weshalb diese Verben im Grunde irrtümlich „unregelmäßig“ genannt werden. So werden die beiden Stammformreihen reiten – reite – ritt – geritten und streiten – streite – stritt – gestritten nach den gleichen Regeln geformt. Auch leiden folgt diesem Muster. Wenn im Infinitiv also /ei/ als Stammvokal auftritt, folgt ein starkes Verb diesem Schema. (Vergleiche im Gegensatz dazu sein, das ein echtes unregelmäßiges Verb ist.) Insgesamt lassen sich nach Schmidt bei den starken Verben acht Arten der Bildung der Stammformreihen ausmachen, wobei die achte Reihe (in sich ebenfalls äußerst systematisch und auch aus sprachgeschichtlichen Gründen geeignet, an die Stelle des Systems der schwachen Verben zu treten) die sonst regelmäßige Systematik zerstört.

  1. reiten – reite – ritt – geritten und streiten – streite – stritt – gestritten
  2. biegen – biege – bog – gebogen und wiegen – wiege – wog – gewogen
  3. binden – binde – band – gebunden und finden – finde – fand – gefunden
  4. nehmen – nehme – nahm – genommen und treffen – treffe – traf – getroffen
  5. geben – gebe – gab – gegeben und sehen – sehe – sah – gesehen
  6. graben – grabe – grub – gegraben und fahren – fahre – fuhr – gefahren
  7. heben – hebe – hob – gehoben und weben – webe – wob – gewoben
  8. halten – halte – hielt – gehalten und heißen – heiße – hieß – geheißen

Im Übrigen eint diese Verben auch ein gemeinsames, in sich regelmäßiges Endungsschema des Präsens, Präteritum sowie des aus letzterem abgeleiteten Konjunktiv II, ebenso des Partizip II auf Endung -en und (wie bei allen Verben außer dem Verb sein) des Konjunktiv I. Auch gehen, stehen, werden (vgl. unten) folgen demselben Schema, und war – gewesen enden ebenfalls gleich. Das heute gebräuchliche Präteritum des Verbs werden weicht hier ab und ist dem Konjunktiv II angeglichen. Bei denken usw. (vgl. unten) kommt das Endungsschema der schwachen Verben zum Tragen, ebenso beim Präteritum und Partizip II von dürfen etc. Ein übergestülptes Etikett "unregelmäßig" erscheint im Sprachunterricht in all diesen Fällen kontraproduktiv. Der Begriff "unregelmäßig", als ein auf die Bildungsweise der Stammformen bezogener, bleibt so der linguistischen Betrachtung vorbehalten.

Unregelmäßige Verben können nach obiger genauerer Unterscheidung nur Verben sein:

  • die ihre Stammformen nicht nach einer erkennbaren Systematik bilden,
  • bei denen bestimmte Formen fehlen und/oder
  • die von vorhandenen Systematiken durch Ausnahmeerscheinungen abweichen.

Unregelmäßige Verben folgen bei der Konjugation eigenen, individuellen Wegen. Keine Systematik ist etwa bei der Reihe sein – bin – war – gewesen zu erkennen. Genauso bei haben – habe – hatte – gehabt. Fehlende Formen treten bei den sechs Modalverben (können, wollen, sollen, dürfen, müssen, mögen) auf: Ihnen fehlen die Imperativformen (Singular und Plural; bei wollen sind die entsprechenden Formen immerhin vereinzelt anzutreffen). Mit Ausnahme von sollen, das der schwachen Konjugation folgt, bilden sie auch ihre Stammformen unregelmäßig. wollen geht auf ein Wurzelverb zurück, die restlichen sind Präteritopräsentien. Diese Präteritopräsentien haben eine alte Präteritumsform im Präsens und einen Dentalsuffix {-t(e)-} im Präteritum (können – kann – konnte – gekonnt). Bei den sogenannten rückumlautenden Verben wie denken, kennen, nennen, brennen usw. wird der Stammvokal geändert, und gleichzeitig werden auch hier die typischen Dentalsuffix-Endungen der schwachen Verben an den Wortstamm gehängt. Unregelmäßig sind ferner gehen, stehen (Wurzelverben mit Stammsuppletion), wissen (Präteritopräsens), werden. Einige Grammatiken, die die deutsche Gegenwartssprache überwiegend synchron betrachten, fassen sowohl starke als auch die hier aufgezählten Verben als unregelmäßige Verben zusammen.[1]

Möglichkeiten für Unregelmäßigkeiten im tieferen Sinne, bilden in der deutschen Sprache also:

  • die Verwendung verschiedener Wortstämme oder Wurzeln für verschiedene Formen (b-ins-indwar/ge-wes-en) (Suppletion),
  • die Verwendung eines alten Präteritums als Präsens (Präteritopräsentien),
  • sowie der Rückumlaut.