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In Seite Mathilde Ludendorff:
"Mathilde Ludendorff vertrat einen völkischen Feminismus.[1] In ihrer Doktorarbeit Der asthenische Infantilismus des Weibes in seinen Beziehungen zur Fortpflanzungstätigkeit und geistigen Betätigung (1913) beschäftigte sie sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden der geistigen Fähigkeiten von Mann und Frau. Sie nahm damit kritisch Stellung zu der Schrift Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes von Paul Julius Möbius. Sie vertrat die These, dass die festgestellten Unterschiede der geistigen Fähigkeiten von Mann und Frau das Ergebnis von Erziehung und gesellschaftlichen Prozessen seien. Um geschlechtsspezifische Unterschiede wissenschaftlich feststellen zu können, müsse zunächst die Gleichberechtigung der Geschlechter hergestellt werden. Diese These begründete sie in weiteren Büchern wie Das Weib und seine Bestimmung. Ein Beitrag zur Psychologie der Frau und zur Neuorientierung ihrer Pflichten (1917), Erotische Wiedergeburt (1919) und Des Weibes Kulturtat (1920). Diese Bücher erschienen zum Teil unter der geschlechtsneutralen Abkürzung „Dr. M. von Kemnitz“, ihrem damaligen Witwennamen, um zu verschleiern, dass die Autorin eine Frau war.
1920 organisierte sie das erste „Allgemeine Frauenkonzil“[2] zur „weiblichen Staatsarbeit“ in der Münchner Universität und trug damit zur Gründung des „Weltbundes nationaler Frauen“ bei. In ihrem Buch Des Weibes Kulturtat (1920) sind die Vorträge, die sie auf diesem Frauenkonzil hielt, abgedruckt und durch Diskussionsbeiträge ergänzt. Die internationale Frauenbewegung lehnte eine Zusammenarbeit mit ihr ab, da sie das am 12. November 1918 auch in Deutschland eingeführte Wahlrecht für Frauen nicht befürwortete:
Auch war eine "rassenpsychologisch inspirierte Umgestaltung ihrer Geschlechtertheorien"[2] bereits in ihren Redebeiträgen, damals noch als Mathilde von Kemnitz, auf dem Frauenkonzil zu bemerken, was dort heftig kontrovers diskutiert wurde. Dieses Schlüsselerlebnis "hasserfüllter" Kritik sei es gewesen, das sie anschließend zu ihrer antisemitischen Radikalisierung geführt habe, führte sie selbst retrospektiv in ihren Lebenserinnerungen (Erkenntnis – Erlösung, 1952) aus.[2]
An der Seite ihres dritten Ehemannes Erich Ludendorff entwickelte sich ihre Rückbesinnung auf "Der Ahnen Auffassung vom Weibe" (1927).[2] Mathilde Ludendorff orientierte sich am rationalistischen Hexenbild des 19. Jahrhunderts, das dem Hexenwesen keinerlei Realität beimaß. In der historischen Hexenverfolgung sah sie christliche Grausamkeit an deutschen Frauen. Der Hexenwahn sei orientalisch-jüdischen Ursprungs und von der Kirche zur Zersetzung des Heidentums verbreitet worden mit dem Ziel, gegen germanische Frauen vorzugehen.[1]
In der völkischen Bewegung hatte sie durch General Erich Ludendorff persönliche Begegnungen mit dessen Mitputschisten von 1923, Adolf Hitler. Gemeinsam mit ihrem Mann hielt sie zahlreiche Vorträge auf Veranstaltungen der völkischen Bewegung und der „Nationalsozialistischen Freiheitsbewegung“. Nach der Entlassung Hitlers aus dem Gefängnis 1924 kam es jedoch zum Bruch zwischen Hitler und Ludendorff.
Mathilde Ludendorff veröffentlichte neben ihren philosophisch-weltanschaulichen Werken (ihr Hauptwerk Triumph des Unsterblichkeitwillens ist seit 1921 bis 2004 immer wieder neu aufgelegt worden) auch politische Schriften, Bücher und Aufsätze, überwiegend völkischen Inhalts, geprägt von Verschwörungstheorien gegen Juden, Jesuiten und Freimaurer, von denen sie annahm, sie arbeiteten als „überstaatliche Mächte“ teils gemeinschaftlich, teils miteinander konkurrierend daran, Deutschland und andere Länder ins Verderben zu treiben.[3] Neuheidnische religiöse Vorstellungen spielten ebenfalls eine große Rolle im Denken von Mathilde Ludendorff. Grundlage war ihre Überzeugung, dass jeder Rasse sich die Erkenntnis Gottes auf eine jeweils besondere Weise offenbare. „Rassenvermischung“ führe zum Verlust dieser speziellen Gotteserkenntnis. Ab 1931 fungierte Mathilde Ludendorff als Herausgeberin im Münchner Ludendorffs Verlag, in dem diverse Schriften ihres 1937 verstorbenen Mannes noch bis 1940 erschienen.
Großes Aufsehen erregte seit 1928 ihre These, die angeblich jüdisch dominierten Freimaurer hätten mehrere namhafte deutsche Kulturgrößen ermordet, um deutsches Nationalbewusstsein zu schwächen.[4] Dabei soll der Freimaurer Johann Wolfgang von Goethe den angeblichen Giftmord seines Dichterfreundes Friedrich Schiller durch Freimaurer geduldet haben. Das schädigte Goethes Ansehen im Dritten Reich so stark, dass die in Weimar ansässige Goethe-Gesellschaft Ende 1935 eine Gegendarstellung mit zahlreichen Dokumenten aus dem Goethe- und Schiller-Archiv publizierte.[5] Da das die Kontroverse noch anfachte, erwirkte die Goethe-Gesellschaft 1936 beim Reichspropagandaminister Joseph Goebbels ein Verbot der ganzen Diskussion, so dass sowohl Ludendorffs Buch als auch die Gegendarstellung beschlagnahmt wurden.[6]
1925 hatte Konstantin Hierl den Tannenbergbund gegründet, dessen Schirmherrschaft Erich Ludendorff übernahm und für den Mathilde und Erich Ludendorff zahlreiche Vorträge hielten. Mathilde Ludendorff formte den Tannenbergbund im Laufe der Zeit zu einer „Deutsch-Germanischen Religionsgemeinschaft“ um.[7] Konstantin Hierl verließ 1927 den Tannenbergbund. 1930 wurde der weltanschauliche Verein Deutschvolk gegründet, der Vorläufer des heutigen Bundes für Gotterkenntnis. Der Tannenbergbund war als politischer Kampfbund nicht direkt mit dem Deutschvolk verknüpft. Beide Organisationen wurden nach Strafanzeigen von staatlicher und kirchlicher Seite 1933 verboten.[7]
Die heftige politische Gegnerschaft zwischen den Nationalsozialisten und den Ludendorffs zwischen 1929 und 1933 war stark persönlich geprägt gewesen. Die Ludendorffs hatten in ihrer 1929 gegründeten Zeitschrift Ludendorffs Volkswarte mit einer Auflage von bis zu 100.000 Exemplaren öffentlich den Nationalsozialismus bekämpft. Nach deren Machtergreifung 1933 wurde Ludendorffs Volkswarte nach mehreren Androhungen verboten. Seit 1936 ließ Reichsführer-SS Heinrich Himmler schließlich Mathilde Ludendorffs Ahnen untersuchen, da er den Verdacht hegte, sie könnte eine Jüdin sein.[6] Dabei fand die insbesondere gegen die Juden gerichtete Rassegesetzgebung durchaus ihre Zustimmung. Im Vorwort zum Buch Die Judenmacht, ihr Wesen und Ende schrieb sie am 9. April 1939:
Hitler erteilte Erich Ludendorff kurz vor dessen Tod die Erlaubnis zur Neugründung eines nationalreligiösen Vereines, der 1937 den Namen Bund für Deutsche Gotterkenntnis erhielt. In diesem Verein und den Nachfolgeorganisationen spielte Mathilde Ludendorff die führende Rolle. Nach 1945 wurde der Verein von den Besatzungsmächten verboten.