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In Seite Horoskop:

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Die Astrologie beruhte bis ins 18. Jh. vielfach auf der Annahme, dass es eine physikalische Wirkung von Positionen und Bewegungen der Himmelskörper auf die sublunare Sphäre gäbe und damit auf die Erde sowie alle irdische Natur, dadurch auf die menschliche Gemeinschaft sowie letztlich die Menschen selbst.[1] Ab dem europäisch-christlichen Frühmittelalter häufig unter dem Begriff der so genannten „natürlichen Astrologie“ geführt, sollten die Himmelskörper beispielsweise auf das Wetter, die Landwirtschaft und in der Medizin, auf alle materiell-körperlichen Dinge wirken. Auf der anderen, weit weniger eindeutig „physikalisch“ verstandenen Seite stand besonders die auch schon früher umstrittene Geburtshoroskop-Astrologie mit ihrer behaupteten Auswirkung auf das Leben der Menschen, die oft den Anspruch erhoben hatte, zukünftige Entwicklungen des individuellen menschlichen Lebens vorhersagen zu können und die in ihren Deutungen oft genug tatsächlich oder vermeintlich lang tradierte, weit zurück reichende Astrologie-Erfahrungen wiederholte. Ein eher esoterisches Verständnis, bereits aus dem Übergang zwischen Antike und Spätantike überliefert und vor allem ab dem 20. Jh. in der Astrologie wirksam, wird in der hermetischen Tabula Smaragdina als Analogiegesetz formuliert: „Wie oben, so unten.“[2] Diese Weltsicht war und ist wohl eher im weiteren Sinne religiöser Natur.[2]

So kann ein Geburtshoroskop nach Ansicht von Astrologen den Lebensplan (Anlagen, Chancen, Charakter, Schicksal) eines Menschen oder im Falle eines Ereignisses die Qualität der Zeit (Ursachen, Auswirkungen, Sinn) erklären helfen. Nach Meinung anderer Astrologen beschreibt die Zeitqualität beim Geburtsaugenblick eines Menschen (oder Gründungszeitpunkt auch einer Organisation wie bspw. ein Staat) vor allem jene Anfangsenergie, mit der ein Leben (oder zum Beispiel ein Staat) beginnt. Insofern lassen sich demzufolge auch später noch Informationen über Grundeigenschaften und Entwicklungen ablesen, auf die immer wieder zurückgegriffen werden kann, solange ein Mensch lebt bzw. eine Organisation besteht. Der neu geborene Mensch werde auf allen Ebenen (körperlich, seelisch, geistig) einem Energiefeld ausgesetzt, das ihm sein Lebensthema mit auf den Weg gibt.

Das Geburtshoroskop als astrologische Charakteranalyse soll damit der Selbsterkenntnis dienen, zumindest entlang des modernen, westlichen und Ich-zentrierten Mainstreams der psychologischen Geburtshoroskop-Deutung. Die Mehrzahl der psychologisch orientierten Astrologen sieht in einem Horoskop ein geistig-symbolisches Modell, das sich auf der Grundlage von Synchronizität oder Gleichzeitigkeit nach Rhythmen orientiert. Dabei wird nicht in kausaler Logik gedacht, sondern in Analogien, wie auch in der Psychoanalyse, Traumanalyse und Graphologie.