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In Seite Der dünne Mann (Film):

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Die konventionell strukturierte, wenn auch zum Teil recht elegant konstruierte Handlung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieser Film nicht nur für sein Genre, sondern auch für das Kino der 30er insgesamt von enormer Relevanz war. Die Bedeutung ergibt sich zu einem großen Teil aus der Rolle Myrna Loys, die den damaligen Zuschauer mit einem ganz neuen und unkonventionellen Frauentyp konfrontierte, der den Idealen der Zeit auf charmante Art zuwiderlief. Nora ist ihrem Mann intellektuell ebenbürtig und zeigt dies auf eine sarkastisch-unterkühlte Art, mit der sie über das exzentrische Verhalten ihres Mannes schlicht hinwegsieht. Symptomatisch für die Ausnahmestellung dieses Charakters sind Aspekte wie der beträchtliche Alkoholkonsum der jungen Frau, ihre scharfsinnigen Deduktionen sowie die Eleganz, die ihr Verhalten auszeichnet. Dies spiegelt sich auch im Verhältnis zu Nick wider: Die Beziehung ist stets ironisch und als absolut ebenbürtig zu charakterisieren, was den emotional-patriarchalischen Klischees des frühen Kinos klar zuwiderläuft. Insgesamt ist das Verhältnis der Eheleute der Kern des Films, die Handlung kann dagegen fast als irrelevant bezeichnet werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Weiterführung des Hardboiled-Genres, dem seine literarische Vorlage entstammt. Nick entspricht zwar in vielerlei Hinsicht den alten Klischees aus diesem Genre, durch seine familiäre Situation und seinen Hang zur Exzentrik wird dies ironisch gebrochen. Dadurch wird (wie in verminderter Form im Italo-Western für das Westerngenre) die Formelhaftigkeit der Hardboiled-Tradition deutlich, ohne dass die alten Leitbilder verschwinden. Die Typenhaftigkeit, die viele dieser Filme auszeichnet, weicht einer individuellen Charakterisierung, die einen wichtigen Aspekt modernen Kinos vorzeichnet.

The Thin Man war Hammetts fünfter und letzter Roman. Danach schrieb er nur noch Auftragsarbeiten wie das Drehbuch zu „Dünner Mann Fall 2“.