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In Seite Bergmannsfigur:

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Kunsthandwerkliche Gestaltung fand auch in Form von Genredarstellung statt – als Kabinettstück für den Hof, Huldigungsgeschenk – kurz für Repräsentationszwecke. Aus dem gleichen Grund wurden auch Elfenbeinwerke und Porzellan-Bergmannsfiguren geschaffen.[1] Porzellanmeister Johann Joachim Kändler (1706–1775) schuf um 1750 Bergmannsdarstellungen aus Porzellan, die noch erhalten sind. Diese Figurengruppe erinnert an das Saturnusfest 1719 bei Dresden, wo etwa 1500 Bergleute in eigens angefertigten Uniformen aufmarschierten und viel Geleucht zur Schau trugen.

Die teilweise über 60 Zentimeter hohen Leuchter in den Kirchen[2] wirkten auf die Kirchgänger repräsentativ und wurden für den privaten Gebrauch vereinzelt seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auch aus Holz geschnitzt oder später gedrechselt.

„So alt wies Berggeschrei ist auch die Männelmacherei“ – Volksmund

Geschnitzte Einzelfiguren, heute ein Symbol der erzgebirgischen Weihnachtskunst, haben sich wohl erst recht spät verbreitet. Mitte des 19. Jahrhunderts erscheinen erste schriftliche Erwähnungen, z. B. schreibt E. W. Richter von „hölzernen Steigern“, die am Heiligabend zur Freude der Familie aufgestellt wurden.[3]

Es sind nur wenige Figuren aus dieser Zeit vorhanden, die als Hervorbringung von naiver Volkskunst eine recht starre Formgebung zeigen: einen klaren symmetrischen Aufbau, wenig Detailreichtum. Arme und Füße sind häufig angefügt, zum Teil auch als Modelliermasse geformt. Die Tracht wurde in Form von Knöpfen und Borten aus Pappe angesetzt.

Eine Pyramide von 1870 im Schneeberger Museum für bergmännische Volkskunst zeigt Bergleute als Lichterfiguren, die die Vertreter der verschiedenen bergmännischen Tätigkeiten darstellen.

Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts in zahlreichen erzgebirgischen Orten Schnitzervereinigungen gegründet wurden, entstanden im gemeinschaftlichen Schaffen zahlreiche geschnitzte Bergmänner als Lichterträger. Figuren aus dieser Zeit zeigen z. T. sehr detailreich, wie die Bergleute in ihren verschiedenen Tätigkeiten und Hierarchiestufen wie Bergjunge, Berggesell – Knecht –, Häuer und Steiger gekleidet waren, wo das nötige Arbeitsgerät an der Kleidung befestigt war oder getragen wurde, und sie zeigen zumindest ausschnittsweise, wie sich das Berufs- bzw. Festhabit entwickelt hat.

Besonders das Geleucht ist für die Entwicklung des Lichterbergmanns wichtig – das Licht war unverzichtbar für die Arbeit unter Tage. Als Grubenlicht dienten erst Holzspäne, Talglichter oder Öllampen, später dann Froschlampen; ab dem 18. Jahrhundert dann die Blendlaterne (Blende), die man auch an vielen Schnitzarbeiten finden kann.