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In Seite Landwirtschaft in Entwicklungsländern:

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Eine Besonderheit einiger Entwicklungsländer mit großem Wüsten-Anteil stellt die Oasenwirtschaft dar. Eine scharfe Definition des Begriffes Oase existiert nicht, da dieser Begriff sowohl in der Fachterminologie als auch in der Umgangssprache verwendet wird. Dennoch sind in der Fachliteratur durchweg immer wieder einige Merkmale vorzufinden, die eine Oase charakterisieren. Diese sind der Inselcharakter, welcher durch die Aridität und das weitestgehend unbesiedelte Umland entsteht, das Vorhandensein von nutzbarem Wasser, ein eng begrenzter, flächen-, linien oder punkthafter Bewuchs von Kulturpflanzen, deren Anbau unter Verwendung von Bewässerungstechniken als Lebensgrundlage der Bevölkerung dient und unter denen die Dattelpalme dominiert und kompakte Siedlungen (Qsar), die sich an die Bewässerungsflur anschließen.

Die Oasenwirtschaft ist die traditionelle, sehr intensive Wirtschaftsform in den Oasen von Trockengebieten. Typisches Kennzeichen der Oasenwirtschaft ist die Dreiteilung durch den „Stockwerkbau“. In der untersten Ebene werden Weizen, Gerste, Mais, verschiedene Gemüsearten, Reis und Futterpflanzen angebaut. In der zweiten Ebene dominieren niedrige Baumkulturen wie Feigen und Granatäpfel, während die dritte Ebene durch die Dattelpalmen gebildet wird, deren Früchte den Bewohnern als Nahrungsgrundlage und auch als Exportgüter dienen. Ferner werden Ölbäume, Granatäpfel und Aprikosenbäume angebaut. Das Wasser wird meist in offenen Kanälen nach einem strikt festgelegten Schema verteilt.

Oasen waren früher Versorgungsstellen für Karawanen und Handelsplätze der Nomaden und Oasenbauern, welche hier einen regen Tauschhandel praktizierten. Seit dem Ende der Kolonialzeit und mit Beginn der Erdöl- und Erdgasförderung haben die Oasen an Bedeutung verloren, dementsprechend gibt es heute nur noch sehr selten traditionelle Oasen. Natürliche Klimaveränderungen und Verringerung der Wasservorräte, das Ende des transsaharischen Karawanenverkehrs, die Abwanderung der Oasenbewohner, feudalistische Besitzstrukturen, Ernährungsengpässe durch mangelnde landwirtschaftliche Nutzflächen, ineffiziente Bewässerungstechniken, hohe Arbeitsbelastung und Sesshaftwerdung der nomadischen Völker haben zu einem Abdriften zur Marginalität in den Oasen geführt.

Einige Oasen im nordafrikanischen Raum haben jedoch einen Strukturwandel erlebt, welcher auf die Erschließung tiefer liegender Wasserreserven zurückzuführen ist. Dies ermöglichte eine Intensivierung und Ausweitung der Landwirtschaft und des Fremdenverkehrs. Während früher in den Oasen aufgrund ihrer Lage eine Subsistenzwirtschaft stattfinden musste und nur die Dattel als Exportgut Verwendung fand, ist die landwirtschaftliche Produktion heute verstärkt auf den Markt ausgerichtet.

Auch die Oasensiedlungen selbst haben sich gewandelt, sie sind nicht nur größer geworden, sondern haben sich mehr an den Rand der Oasenflur verlagert. Grund hierfür ist vor allem auch der Tourismus, welcher die sozioökonomische Situation der Bevölkerung deutlich aufwertet. Durch den Wandel und die damit erhöhte Nachfrage nach Trinkwasser sind die Wasserreserven der Oasen stark bedroht und das Wasser fehlt in der Oasenwirtschaft.[1]