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In Seite Überfall auf Polen:
"Vom Kriegsbeginn an besaß die deutsche Luftwaffe fast völlige Luftüberlegenheit. Die Luftangriffe auf Wieluń, Frampol und Warschau gelten als die ersten Flächenbombardements, die als Mittel der Kriegführung im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Die deutschen Flugzeuge nutzten dabei den sowjetischen Sender Minsk als Orientierung, der auf eine Bitte Hermann Görings hin seine Sendedauer verlängerte.[1] Die Heeresgruppe Süd nutzte ihren Durchbruch, um ein Panzerkorps auf die polnische Hauptstadt anzusetzen. Dieses erreichte am 8. September die Vorstädte von Warschau und stieß dort auf starken Widerstand der polnischen Verteidiger. Um einen verlustreichen Häuserkampf zu vermeiden, stoppten die Panzer ihren Vormarsch. Am 15. September erreichten erste deutsche Einheiten von Nordosten kommend die östlichen Vorstädte Warschaus und vereinigten sich südlich von Warschau mit den westlich der Weichsel stehenden deutschen Truppen. Damit war ein riesiger Kessel entstanden. Er umfasste das Gebiet der Stadt Warschau, einen wenige Kilometer breiten Korridor bis zur polnischen Festung Modlin sowie ein im Nordwesten Warschaus gelegenes Waldsumpfgebiet (Kampinos-Heide).
Am 9. September gelang es dem rechten Flügel der 10. Armee, starke polnische Kräfte, die sich über die Weichsel zurückzuziehen versuchten, zu überholen und einzukesseln. Daraus entwickelte sich die Schlacht bei Radom. Zeitgleich griff die polnische Armee Posen, die unbemerkt von der deutschen Aufklärung herangerückt war, nördlich von Kutno überraschend den linken Flügel der deutschen 8. Armee an (siehe Schlacht an der Bzura). Dieser einzige polnische Gegenstoß zwang die Heeresgruppe Süd, bei Radom, vor Warschau und an der Bzura gleichzeitig zu kämpfen. Sie wehrte den Flankenangriff unter schweren Verlusten ab.
Die Heeresgruppe Nord stand schon östlich der Weichsel am Narew und musste nun gemäß dem Umfassungsbefehl des OKH große Teile der 4. Armee durch Ostpreußen an ihren linken Flügel verlegen, was einige Tage dauerte. Danach schloss sie am 9. September die Festung Modlin und Warschau von Norden her ein. Das XIX. Armeekorps (Teil der Heeresgruppe Nord) unter dem Kommando des Generals der Panzertruppe Heinz Guderian durchstieß nach Kämpfen bei Wizna die polnische Verteidigungslinie am Fluss Narew, rückte östlich des Bug mit starken Panzerkräften nach Süden vor und begann am 14. September den Angriff auf die Festung Brest, die nach drei Tagen fiel.
Am 12. September 1939 kapitulierten die polnischen Truppen im Kessel bei Radom (60.000 Gefangene). Am 13. September wurde die Kleinstadt Frampol nahe Lublin durch einen deutschen Luftangriff fast vollständig zerstört. Danach befahl die polnische Armeeführung allen verbliebenen Truppen, sich eigenständig nach Südosten zurückzuziehen. Man hoffte, sich dort in unwegsamem Gelände noch länger halten zu können, bis Nachschub der Westalliierten über Rumänien geliefert würde.
Im Südosten kämpfte bisher nur die deutsche 14. Armee. Diese schwenkte nun aber nach Nordosten, um sich hinter dem Fluss Bug mit der Heeresgruppe Nord zu vereinen. Mit den freigewordenen Verbänden konnte die Heeresgruppe Süd nun auch die Armee Posen einschließen und bis zum 17. September aufreiben (170.000 Gefangene). Das zerschlug die polnische Hoffnung, wenigstens den Südosten des Landes verteidigen zu können.
Nach der Einnahme von Brest-Litowsk vereinigten sich am 18. September südlich der Stadt die daran beteiligten Truppen mit denen der 14. Armee. Damit war die Masse der polnischen Kräfte umfasst worden.
Präsident Ignacy Mościcki hatte sich in der südöstlich gelegenen polnischen Grenzstadt Kuty befunden. Er überquerte hier zusammen mit einer großen Anzahl von Soldaten und Zivilisten am 18. September 1939 den Grenzfluss Tscheremosch nach Rumänien. Auch die übrige polnische Staatsführung war dorthin geflohen. Rumänien internierte die Flüchtlinge zunächst.
Die NS-Propaganda bezeichnete Deutschlands Aggression gegen Polen daher als Feldzug der 18 Tage.[2]
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