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In Seite Das süße Leben:
"Fellini enttarnt in diesem Film sowohl den phänotypischen Medienapparat als auch das dekadente, sinnentleerte Leben der wohlhabenden Gesellschaft. Doch die „upper class“ dient nur als überspitztes Beispiel. Sie ist die Spitze des Eisbergs einer ganzen Gesellschaft von konsumorientierten, egoistischen und oberflächlichen Menschen, die versuchen zu vergessen, indem sie sich der Rauschhaftigkeit des Lebens hingeben und ihren Verpflichtungen entziehen.
Am Ende des Films wird ganz deutlich, worauf das dargestellte Leben eine Reaktion ist, wenn beim Anblick des angeschwemmten Fischs (ein Rochen, der auf dem Rücken liegt) gefragt wird: „Wo ist hier eigentlich vorne und hinten?“ und Marcello den Rufen des umbrischen Mädchens Paola nur noch antworten kann: „Ich kann dich nicht verstehen, ich kann dich nicht verstehen, das Meer.“ Es ist die Reaktion auf ein konfuses, unverständlich und orientierungslos gewordenes Leben. Und so antwortet Marcello auch auf die Frage nach dem möglichen Grund für Steiners Selbstmord: „Vielleicht hat er es getan, weil er Angst hatte […], vielleicht hatte er Angst vor diesem Leben, vor der Zukunft.“
Das süße Leben gilt inzwischen als Meisterwerk, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes fast ausschließlich positive Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Zertifiziert Frisch“ ein.[6] Metacritic ermittelt aus den vorliegenden Bewertungen „Allgemeines Kritikerlob“.[7] Und They Shoot Pictures, Don’t They? zählt den Film zu den 50 angesehensten Werken der Filmgeschichte.[4]