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In Seite Yggdrasil:

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Über die Rolle der Weltenesche Yggdrasil im Kult ist nichts bekannt.[1] Angesichts der zahlreichen germanischen Baumkulte ist es wahrscheinlich, dass bei den Germanen bestimmte physische Bäume den mythischen Weltenbaum darstellten. Sie müssen aber nicht zwingend eine Esche gewesen sein. Die Donareiche, die Irminsul oder der heilige Baum im schwedischen Uppsala, von dem Adam von Bremen im 11. Jahrhundert berichtet, könnten kultische Entsprechungen von Yggdrasil gewesen sein. Sie sind zusammenhängend mit Yggdrasil zu betrachten.[2] Von den baltischen Prußen ist eine solche Kultstätte in Romowe überliefert.[3]

Nach der Edda ist Yggdrasil der Thingplatz der Götter. Hier versammeln sie sich, beraten sich und halten Gericht. Da die Verhältnisse in der Götterwelt oft die irdischen Verhältnisse spiegeln, kann man annehmen, dass das germanische Thing an oder in der Nähe einer Verkörperung des Weltenbaums stattfand. Vermutlich wurde es von Ritualen begleitet.[1] In germanischer Zeit waren das Religiöse und das Rechtliche noch nicht voneinander getrennt. Die Gerichtsbäume des Mittelalters (in Deutschland Eichen und Linden) könnten ein Nachhall der alten Zeit sein.

Vom heiligen Baum in Uppsala werden Tier- und Menschenopfer berichtet. Die Irminsul wird als Himmelsstütze und Weltachse gedeutet.