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In Seite Slum:

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Laut einer Schätzung der Weltbank lebt rund jeder siebte Mensch in einem Slum.[1] Das heißt, dass es weltweit rund eine Milliarde Menschen gibt, die in den Slums leben. Slums finden sich zumeist in den großen Städten der „Dritten Welt“, aber auch zunehmend in an sich als „reich“ geltenden Staaten wie den USA.

Slums sind durch eine hohe Armuts- und Arbeitslosenquote gekennzeichnet. Häufig treten auch soziale Probleme wie Kriminalität, Drogenmissbrauch und Alkoholismus auf. In vielen Ländern leisten sie aufgrund der schlechten sanitären Bedingungen Krankheiten Vorschub.

Die Entstehung von Slums wird im Wesentlichen durch zwei Phänomene begünstigt.

  • Zum einen findet ein starker Zuzug (z. B. Landflucht) in die Ballungsräume statt. Der damit verbundene demografische Wandel innerhalb eines Zeitraums von weniger als einer Generation erschwert erheblich die Möglichkeiten zur Assimilierung der neuen Bevölkerung in die Stadt.
  • Zum anderen erfolgt durch innerstädtische Wanderungsbewegungen eine Segregation in verschiedene Nachbarschaften.

Diese beiden Phänomene begründen für sich die Entstehung von Slums noch nicht. Sie führen in einer ersten Stufe zur Bildung von Stadtteilen mit sehr unterschiedlicher sozialer Struktur und zu Ghettos (Ghettoisierung). Die Siedlungsbereiche der schwächeren Bevölkerungsgruppen in diesem Gefüge können sich im Lauf der Zeit zu Slums verwandeln.

Die Rolle der innerstädtischen Verkehrswege bei dieser Entwicklung ist ambivalent, da deren eigentlicher Zweck die Stadtteile zu verbinden auch von deren Trennungswirkung überlagert wird. Im Besonderen gilt das für höherrangige Straßen und Autobahnen, deren Überquerung für die Bewohner erschwert wird.

Nicht alle Siedlungen, die äußerlich von einem Beobachter schon als Slum interpretiert werden, erfüllen bei näherer Betrachtung die Kriterien eines Slums. Städteplaner attestieren manchen Vierteln bereits urbane Qualitäten. Dazu gehören funktionierende Nachbarschaften, kurze Wege, moderate Durchmischung von Wohn- und Gewerbenutzungen. Materieller Mangel der Bewohner führt dazu, dass Bauten, die den Maßstab sprengen, nicht entstehen. Wesentlich an diesen Stadtteilen ist die hohe Bebauungsdichte. Der fehlende Autoverkehr begünstigt die sonst ungünstige allgemeine Aufenthaltsqualität. In diesen Slums gibt es – wie in den Stadtkernen Europas vor über 100 Jahren – hygienische Probleme (z. B. fehlende Wasserversorgung, Kanalisation etc.).

Slums, die aus der Landflucht heraus entstanden sind, sind sozial wie technisch ähnlich organisiert wie die dörflichen Strukturen in der Heimat der Landflüchtigen. Multizentrale Städte mit kleinen selbstorganisierenden, aber durchmischten Nachbarschaften sind am ehesten geeignet, gegenseitige Verantwortung der Bevölkerung zu bilden und zu fördern und so dazu beizutragen, dass aus ärmlichen Stadtvierteln keine Slums werden, sondern sukzessive eine Verbesserung des Standards erreicht wird. Es ist dabei wesentlich, das Bildungsniveau der Bevölkerung zu erhöhen.

Die Slums einiger Großstädte sind nicht aus der Landflucht entstandenen, sondern zumeist aus der Segregation von Nachbarschaften. Die öffentliche Infrastruktur in diesen Gebieten wuchs nicht in dem Maße wie die Anzahl der Bewohner. Auch hier kann durch soziale und technische Maßnahmen eine Verbesserung der Situation erzielt werden – allerdings mit dem Vorteil, dass die dortige Bevölkerung prinzipiell bereits städtisch geprägt ist.

Einige Regierungen versuchen, das Problem der Slums zu lösen, indem sie die baufälligen alten Gebäude abreißen und sie durch moderne, meist stark verdichtete Wohnsiedlungen mit besseren sanitären Anlagen ersetzen. Solche Lösungsversuche können jedoch nur Erfolg haben, wenn auch die sozialen Probleme der Bevölkerung gelindert oder beseitigt werden.