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In Seite Innere Emigration:

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Der Begriff wurde teils in Selbstbeschreibungen von Schriftstellern und Künstlern auf ihre Lage in der Literaturszene und Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik angewendet. Galionsfiguren der Inneren Emigration wurden entweder wie Wolf Biermann ausgewiesen oder ihrer Publikationsmöglichkeiten beraubt. Der Begriff wurde vielfach kritisiert, insofern die Analogie zuerst von westdeutschen Akteuren wie dem Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki gegen eine breite Ablehnung durchgesetzt wurde. Im August 1961 hatten westdeutsche Autoren wie Wolfdietrich Schnurre und Günter Grass in ihrem offenen Brief an die Mitglieder des Schriftstellerverbandes[1] jede Möglichkeit einer inneren Emigration verneint.

Die Gruppe der Inneren Emigration reicht von christlichen Autoren und Vertretern einer bürgerlichen Literatur, die den Sozialistischen Realismus ablehnten, bis zu jenen Erfolgsautoren, die sich von den staatlichen Vorgaben an die Literatur abwandten und gerade in der BRD dem Verdacht der Anpassung ausgesetzt waren. Zur ersteren Gruppe zählten neben dem Theologen Johannes Hamel auch die Dichter Peter Huchel und Johannes Bobrowski. Letzterer sah sich stets als Christ und Sozialist zugleich. In dem Roman Der Turm thematisiert der Schriftsteller Uwe Tellkamp das Überleben von Bildungsbürgern in der DDR durch „innere Emigration“.

2008 veröffentlichte der Soziologe Carsten Heinze eine forschende Vergleichsstudie, in der er sich mit dem Zusammenhang von autobiografischen Identitäts- und Geschichtskonstruktionen im zeitgeschichtlichen Kontext nach dem Fall der Mauer vor dem Hintergrund deutsch-deutscher bzw. deutsch-jüdischer Vergangenheitsbearbeitungen beschäftigte.

Er untersuchte,

  • wie im Kontext deutscher Vergangenheitsauseinandersetzungen historische Identitäten durch die argumentative Integration und Funktionalisierung von Geschichte gebildet werden und
  • auf welchen kulturellen, sozialen und politischen Hintergründen sie basieren.

Hierzu analysiert er exemplarisch die autobiografischen Lebenskonstruktionen von Marcel Reich-Ranicki, Wolf Jobst Siedler, Helmut Eschwege und Fritz Klein.

Andere Beispiele für „innere Emigration“ zur DDR-Zeit:

  • Zitat: „Herbert Wagner war während der DDR-Diktatur weitgehend in der ‚inneren Emigration‘. Im Umbruchprozess 1989/1990 ergriff er die Chance, den Staat, der nie ‚seiner‘ war, zunächst umzugestalten und dann abzuschaffen. Die Übernahme des Dresdner Oberbürgermeisteramts erwies sich als eine logische Konsequenz seines vorherigen Engagements.“[2]
  • Zitat: „Das Trauma des 1953 niedergeschlagenen Volksaufstandes wirkte nach, … Intellektuelle, die im Land blieben, gingen in die innere Emigration, ließen sich an die Leine legen oder wurden mit Privilegien korrumpiert.“[3]