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In Seite Diogenes Laertios:

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Der genaue Titel des aus zehn Büchern bestehenden, nach der Mitte des 2. Jahrhunderts verfassten Werkes variiert in den Handschriften und Ausgaben etwas. Die häufigsten Formulierungen Über Leben und Lehren berühmter Philosophen oder Zusammenstellung über Leben und Lehren der Philosophen (altgriechisch φιλοσόφων βίων καὶ δογμάτων συναγωγή) deutet bereits den kompendienhaften Charakter des Werkes an, das Biografie und Doxografie verbindet. Diese Zusammenstellung als Doxobiografie[1] ist äußerst untypisch, da diese beiden Literaturgattungen in der römischen Kaiserzeit weit verbreitet waren, aber strikt voneinander getrennt wurden.

Diogenes lässt sich kaum einer philosophischen Schule zuordnen, obwohl man vielfach annimmt, er sei Skeptiker gewesen. Er scheint eine vereinzelte Gestalt gewesen zu sein und seine Kompilation aus Liebhaberei zusammengestellt zu haben. Sein Werk ist frei von Polemik – soweit sie nicht aus den Quellen übernommen wurde – und hat in der spätantiken Literatur auch keinerlei Spuren in Form von Zitaten bei späteren Autoren hinterlassen.

Diogenes beabsichtigte also nicht, ein ‚wissenschaftliches‘ Werk zu schreiben. Ihm kam es vielmehr darauf an, seine umfangreich, aber unkritisch gesammelten biografischen Nachrichten, anekdotenhaften Geschichten und sentenzenartigen Meinungsäußerungen unterhaltsam darzustellen. Das Werk besteht hauptsächlich aus Exzerpten und Zitaten aus dritter oder vierter Hand. Die Originaltexte scheint Diogenes selbst kaum gelesen zu haben.

Die Identifikation der Quellen ist seit dem 19. Jahrhundert die Hauptfrage der Forschung. Diogenes stützt sich vermutlich auf Werke von Favorinus und Diokles von Magnesia, doch kann man im Einzelnen nicht sicher nachweisen, wer seine Gewährsmänner waren. Wahrscheinlich hat er auch Sammlungen von Aussprüchen und Apophthegmensammlungen benutzt. Deshalb sind seine biografischen Details zum Leben der antiken Philosophen auch selten authentisch: In erster Linie handelt es sich (von Buch X abgesehen) um Anekdoten, Klatsch oder Spott. Hieraus ergibt sich: Aufgrund seiner unkritischen Machart ist Diogenes’ Werk nur mit größter Vorsicht zu benutzen. Da es jedoch die umfangreichste erhaltene doxographische Quelle zur Philosophie der griechischen Antike darstellt, ist man mangels besserer Quellen dennoch auf Diogenes angewiesen.

Der Aufbau (siehe Tabelle) ist weder systematisch noch durchgängig nach den Lebenszeiten der behandelten Personen geordnet, sondern nach den philosophischen „Schulen“, denen Diogenes gemäß antiker, aber oft ziemlich willkürlicher Praxis die einzelnen Philosophen zuordnet. Diogenes unterstellte (Buch I), es gebe nur zwei philosophische Richtungen, eine ‚ionische‘ und eine ‚italische‘. Diesen beiden Strömungen ordnet er (z. T. wenig sinnvoll) die einzelnen Philosophen unter. Im letzten Buch finden sich ausnahmsweise Texte aus erster Hand, und zwar Briefe und das Testament Epikurs, für die Diogenes in diesem Fall eine hervorragende Quelle darstellt.

Friedrich Nietzsche urteilte: „Er ist der Nachtwächter der griechischen Philosophiegeschichte, man kann nicht in sie hinein, ohne dass einem nicht von ihm der Schlüssel gegeben wird.“[2]