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In Seite Häuserkampf (Militär):

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Urbanes Gelände wird nach Möglichkeit umgangen. Muss dieses genommen werden, wird es zunächst von eigenen Kräften umgangen und in der Tiefe abgeriegelt, um dem Feind die Möglichkeit zur Verstärkung und für Nachschub zu nehmen.

Beim Angriff im urbanen Gelände rücken eigene Kampfverbände entlang der Hauptverkehrsachsen vor, besetzen wichtige Einrichtungen, riegeln einzelne Stadtteile für den nachfolgenden Angriff ab und durchkämmen diese danach. Wichtige Objekte sind hohe, beherrschende Gebäude, die guten Überblick bieten, Verwaltungsgebäude zur Sicherung der Kontrolle über die Bevölkerung, ökonomische Schlüsselobjekte wie Wasserwerke, Umspannanlagen für Strom und Gaswerke sowie Schwerindustriekomplexe.

Taktisch wesentlich im Ort- und Häuserkampf ist eine tiefe Gliederung. Meist wird einer Kompanie nur eine Hauptstraße zugewiesen und die Züge tief gestaffelt links und rechts der Straße eingesetzt sowie mindestens ein Zug als örtliche Reserve bereitgehalten, da der Gegner in urbanem Gelände eigene Kräfte schnell über verdeckte Wege wie Hinterhöfe, über vorbereitete Wege in den Dachgeschossen von Haus zu Haus oder die Kanalisation umgehen kann.

Im Angriff wird pro Haus zumeist ein Infanteriezug benötigt, der sich in Sturmgruppe, Deckungsgruppe, Sprengtrupp und Trägertrupp gliedert. Der Angriffszug hält den Verteidiger durch starkes, ununterbrochenes Feuer nieder, und greift das befohlene Haus ohne über offenes Gelände vorzugehen an, von Haus zu Haus kämpft er sich durch Mauerdurchbrüche vor. Die Vorgehensweise ist langsam und aufwendig, da die Situation in den Häusern unklar ist und einen hohen Verbrauch an Sprengmitteln und Munition erfordert. Soweit möglich wird versucht, Häuser von oben nach unten zu durchkämmen, da Handgranaten so im Häuserkampf am besten geworfen werden können. Der Übergang von einem Haus zum nächsten erfolgt nach Möglichkeit über Durchbrüche im Dachstuhl, um so dieses von oben nehmen zu können. Die Deckungsgruppe zieht der Sturmgruppe jeweils nach.

Die Deckungsgruppe hält den Feind im anzugreifenden Haus mit Sperrfeuer nieder und zwingt diesen in die Deckung. Mit Einsetzen des Deckungsfeuers sprengt der Sprengtrupp äußere Hindernisse wie Drahtsperren, und eine Bresche in das anzugreifende Haus, um eindringen zu können. Diese kann auch mit schweren Waffen geschaffen werden.

Die Sturmgruppe unterteilt in Drei-Mann-Sturmtrupps greift danach das Haus an. Nach Überwinden der äußeren Hindernisse (Sprengung durch Sprengtrupp) wird die vorbereitete Bresche im Haus bzw. eine Tür/Fenster zum Eindringen genutzt. Feind wird durch Blendmittel an der Beobachtung gehindert, insbesondere auch durch Nebel von Mörser. Das Eindringen soll so weit wie möglich oben geschehen. Die Sturmgruppe setzt dazu Sturmleitern, Steckleitern oder Wurfanker mit Kletterseil ein, um in ein oberes Stockwerk zu gelangen. Im weiteren Kampf sprengt der Sprengtrupp im Haus verbarrikadierte Türen oder Fenster.

Der erste Sturmtrupp dringt mit Handgranaten und unter dem Feuer der Maschinenwaffen in den ersten Raum ein. Dabei wird vor Erstürmung des Raumes eine Handgranate geworfen und nach der Explosion aus der Deckung heraus blind ein Feuerstoß in den Raum abgegeben. Erst danach nimmt der Sturmtrupp den Raum. Ist dieser feindfrei, rückt der nächste Sturmtrupp nach. Der Kampf Raum um Raum wird überschlagend geführt. Das Prinzip ist immer gleich (Handgranate, Feuerstoß in den Raum, Eindringen, Melden der örtlichen Feindlage als Raum feindfrei, Nachrücken nächster Sturmtrupp).

Wesentlich insbesondere im Angriff ist ein ununterbrochener Munitionsnachschub sowie das Sichern bereits genommener Räume und Häuser, um einen gegnerischen Gegenstoß abzuwehren. Beides erfordert in erheblichem Maße eigene Kräfte, die dem unmittelbaren Kampf entzogen werden. Daher sind die angesetzten Züge überschlagend einzusetzen, damit eigene Kräfte im Angriff immer wieder durch frische Teileinheiten abgelöst werden.

Sowohl der Angriff im Orts- und Häuserkampf mit nachmaliger Verteidigung gewonnener Ziele, als auch die Verteidigung im Orts- und Häuserkampf selbst machen umfangreiche Zusatzausrüstung notwendig. Für die Verteidigung sind pioniertechnische und truppenpioniertechnische Verstärkung der zu verteidigenden Häuser mit Stützbalken notwendig sowie eine hohe Anzahl an Sandsäcken, Maschendraht um Fenster und Türöffnungen vor Handgranatenwurf zu verschließen und Sackleinen um Sichtschutz von außen zu erzielen. Drahtsperren auch insbesondere in den Flanken werden mit S-Drahtrollen angelegt, selten mit Bandstacheldraht, da dessen Verlegen durch geringen Pflanzenbewuchs in urbanem Gebiet zeitaufwändig ist. Busch- und Baumgruppen können jedoch damit gesperrt werden. In den Räumen sind Mauerdurchbrüche auch von Haus zu Haus sowie in höheren Stockwerken im Boden Handgranatenwurflöcher zu schaffen.

Im Angriff sind Klappleitern, Steckstrickleitern, Bolzenschneider, Halligan-Tool und Vorschlaghammer notwendig. Der Verbrauch an Sprengmitteln, Munition und Handgranaten ist im Orts- und Häuserkampf hoch. Ergänzungen nahe der angreifenden oder verteidigenden Truppe daher notwendig.

In der Verteidigung im Orts- und Häuserkampf sind in der Vorbereitung alle brennbaren und die eigene Bewegung hinderlichen Gegenstände zu entfernen. Dies sind insbesondere Gardinen aber auch Möbel, soweit sie nicht als Auflage für die eigene Schützenstellung in der Tiefe eines Raumes benötigt werden. Treppenaufgänge sind, soweit sie nicht benötigt werden, mit Bandstacheldraht oder S-Drahtrollen zu sperren. Eigene Stellungen sind nicht in Fenstern der äußeren Hauswand anzulegen, da diese sonst unmittelbar bei Aufklärung erkannt werden, sondern mit Sichtbereich in der Tiefe der Zimmer. Einzelstellungen außerhalb von Gebäuden können ohne Graben nach den Entfernen der Schachtdeckel in den Schachtringen von Abwasserkanälen angelegt werden – diese befinden sich meist unter 50 m voneinander entfernt und bieten damit überlappende Feuerstellungen für Einzelschützen.