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In Seite Belgrad:

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Belgrad gilt als das bedeutendste serbische Literaturzentrum. Die ersten heute noch bekannten namhaften Schriftsteller Belgrads waren der Despot Stefan Lazarević und Konstantin Kostenezki aus der ersten Hälfte des 15. Jh. Aus der Zeit ist in der Kirche in Crkvine bei Mladenovac der 2 m hohe Obelisk Stefan Lazarevićs erhalten, der eine Inschrift zum Tode des Despoten enthält.[1] Die mittelalterliche literarische Tradition wurde zum Anfang des 19. Jahrhunderts wiederbelebt. Herausragend sind hier zuallererst der Aufklärer Dositej Obradović und der Sprachreformer, Linguist und Sammler serbischer Volksepen Vuk Stefanović Karadžić. Mit der Romantik nahm die serbische Literatur europäische Strömungen auf, und Belgrad wurde neben Wien zu einem Zentrum des literarischen Schaffens von Serben. Unter den bedeutenden Belgrader Autoren sind beispielsweise der Romantiker Đura Jakšić, der dem Realismus zugehörige Autor Simo Matavulj und, als erster herausragender Dramatiker, Branislav Nušić.

Von den zeitgenössischen Belgrader Schriftstellern gelten zwei als Klassiker der serbischen Literatur: Ivo Andrić und Miloš Crnjanski. Der Nobelpreisträger Andrić schrieb während seines Hausarrestes zur Zeit der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg hier seine drei großen historischen Romane, darunter den international bekanntesten serbischen Roman Die Brücke über die Drina. Andrić erhielt dafür 1962 den Nobelpreis für Literatur.[2] Andrićs einziger zeitgenössischer Roman, der in Belgrad spielt, ist Das Fräulein (serb. Gospođica). Crnjanski bleibt aber für die neuere serbische Literatur der bedeutendere Wegbereiter, dem Branko Ćopić, Borislav Pekić und Mehmed Meša Selimović folgen.[3][4][5] Mit den modernen Autoren und auch experimentellen Stilen von Danilo Kiš (1935-1989), Milorad Pavić (1929-2009) und Bora Ćosić (* 1932) fanden serbische Autoren erstmals international große Beachtung und galten als Leitbilder des modernen serbischen Romans. Zu den einflussreichsten Belgrader Autorinnen ihrer Zeit zählte unter anderen Svetlana Velmar-Janković (1933-2014), die in ihren Werken die politischen Verhältnisse im historischen Belgrad und im Belgrad ihrer ZeitBelgrad thematisierte.

Das Theater erlebte mit den Werken von Dušan Kovačević (* 1948) und Biljana Srbljanović (* 1970) zwei Autorengenerationen, die das Zeitgeschehen und die Gesellschaft kritisch hinterfragten und neuen Tendenzen des Dramas den Weg wiesen. Zu den bedeutendsten Emigranten unter den Belgrader Autoren zählte der amerikanische Lyriker und Übersetzer südslawischer Literatur Charles Simic (1938-2023), dessen Autobiographie A Fly in the Soup: Memoirs die Belgrader Jugendtage und die Zeit der Luftangriffe auch mit der typischen Komik serbischer Autoren kommentierte.

Die Nationalbibliothek, deren ursprünglicher Bau auf dem Košanićev Venac 1941 ausgebombt und 1972 durch die neue Serbische Nationalbibliothek auf dem Vračar ersetzt wurde, ist die größte Bibliothek der Stadt.