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In Seite 14-Punkte-Programm:

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Einige der von Wilson aufgelisteten vierzehn Punkte (wie die Räumung und Wiederherstellung Belgiens, die Räumung und Aufgabe von Elsass-Lothringen) waren sehr konkret, andere (wie die Freiheit der Meere, Rüstungsbeschränkung) ziemlich allgemein oder vage („autonome Entwicklung“ für die Völker Österreich-Ungarns) gehalten. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker wurde von Wilson der Öffentlichkeit gegenüber als ein wichtiger Teil des Programms vertreten, war aber nicht mit allen Punkten des Programms konfliktlos kompatibel.

Laut Jörn Leonhard müssen die 14 Punkte weniger als radikales, neuartiges Friedensmanifest verstanden werden denn als Reaktion auf die bolschewistische Machtübernahme in Russland und die daraus erwachsende fundamentale Änderung der Kriegssituation. Außerdem dienten sie dazu, eine eigenständige anti-imperialistische Position zu definieren.[1] Laut Gerd Koenen waren sie vorrangig dazu bestimmt, die deutsch-russischen Verhandlungen über einen Sonderfrieden zu torpedieren, die am 5. März 1918 in den Friedensvertrag von Brest-Litowsk mündeten.[2] Während der Verhandlungen der Pariser Vorortverträge 1919 waren sie Grundlage der amerikanischen Position. Großen Wert legte Wilson auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, welches aber nicht konsequent zur Anwendung kam. So wurde beispielsweise im Friedensvertrag von Versailles eine Vereinigung des Deutschen Reiches mit Deutschösterreich untersagt. Weitere fast ausschließlich deutschsprachige Gebiete wie Südtirol, das Sudetenland, das Memelland und Danzig mussten die Kriegsverlierer abtreten. In Ostbelgien fand zwar eine Wahl statt, in der die Bevölkerung über ihre Zugehörigkeit entscheiden sollte, jedoch galt diese Abstimmung aufgrund militärischen Drucks als unfrei. Auch Ungarn musste mehrheitlich von Magyaren besiedelte Gebiete im Vertrag von Trianon abtreten. Dennoch gilt dieser Plan auch heute noch als eine für damalige Verhältnisse moderne Vision für eine Nachkriegsordnung. Wilson erhielt für seine Bemühungen den Friedensnobelpreis.

Die Regierung des Deutschen Kaiserreichs stimmte zwar einzelnen Punkten zu, lehnte aber anfangs Verhandlungen mit den USA über territoriale Fragen ab. Sie griff Wilsons Plan erst im Oktober 1918 auf, als die eigene militärische Lage hoffnungslos geworden und eine neue politische Situation eingetreten war.[3] Dennoch hofften viele deutsche Politiker und die Mehrheit der deutschen Bevölkerung nun auf einen Frieden auf Basis der 14 Punkte.[4] Als im Sommer 1919 die tatsächlichen Friedensbedingungen der Alliierten und der assoziierten Mächte bekannt wurden, löste dies in Deutschland einen Sturm der Entrüstung aus. In Unkenntnis der Politik der früheren, kaiserlichen Reichsleitung wurde der Versailler Friedensvertrag als Betrug und als ungerechtes „Versailler Diktat“ empfunden.

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