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In Seite Struga:

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Im Ersten Balkankrieg wurde Struga im Jahr 1912 vom Königreich Serbien erobert. Da Bulgarien mit dem Friedensvertrag des ersten Balkankrieges nicht einverstanden war – unter anderem war es mit der Abtretung Mazedoniens an Serbien nicht zufrieden (Serbien und Griechenland hatten in einem Geheimvertrag vor dem Krieg die Aufteilung unter sich vereinbart) – begann der Zweite Balkankrieg. Im September 1913, zwei Monate nach dem Ende des Zweiten Balkankrieges, brach in der Region der Ohrid-Debar-Aufstand aus. Er wurde vom Bulgarischen Makedonien-Adrianopeler Revolutionären Komitee (BMARK) sowie von albanischen Clan-Führern organisiert und richtete sich gegen die neue serbische Herrschaft. Struga wurde dabei von den Aufständischen eingenommen und die serbischen Truppen vertrieben. Der Aufstand wurde zwei Wochen später jedoch von der serbischen Armee blutig niedergeschlagen. Diese Ereignisse führten zur Stationierung von einer großen Anzahl serbischer Soldaten und Polizeibeamten in der Region bis weit in die 1920er Jahre. Über 25.000 Albaner und rund 30.000 Bulgaren flohen aus dem Westen des heutigen Nordmazedoniens nach Albanien und Bulgarien.[1]

Fortan war muslimische Kleidung verboten – so durften Frauen keinen Çarşaf mehr tragen – und viele Moscheen wurden in Kirchen umgewandelt. Mehrere Hundert Muslime flüchteten in die Türkei.

Für Struga hatte der Erste Weltkrieg keine nennenswerten Folgen, es verblieb unter serbischer Herrschaft und kam damit zum Königreich Jugoslawien. Nach dem Jugoslawischen Staatsstreich am 27. März 1941 wurde der Ort im Zuge des Balkanfeldzuges am 12. April 1941 von italienischen Truppen besetzt. 1943 wurde das gesamte Westmazedonien dem faschistischen unter italienischer Kontrolle stehenden Albanien zugeschlagen, welches ein „Großalbanien“ bildete. Bei ihrem Rückzug töteten Nazi-Truppen im benachbarten Dorf Radolišta/Ladorishti rund 80 unbewaffnete Menschen als „Vergeltung“ vorheriger Partisanenangriffe (siehe hierzu: Massaker von Ladorisht). Während dieser Zeit wurden zahlreiche Roma deportiert. Im Winter 1944/45 wurde die Saat Kula (Uhrturm) von Struga zerstört.[2]

Nach dem Weltkrieg wurde die Region Teil des sozialistischen Jugoslawien unter der Teilrepublik SR Mazedonien. In dieser Zeit wurde Struga leicht industrialisiert: es entstanden unter anderem einige Fabriken im Norden der Stadt. Auch viele Straßen wurden gebaut, die zum Teil bis heute bestehen.