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In Seite Chopper (Motorrad):

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Im Österreich der 1970er Jahre gab es praktisch keine Chance, außerhalb von Zentren einen Chopper zu sehen, wie sie die Kinofilme zeigten. Mopeds wurden zwar in diesem Stil modifiziert, das beschränkte sich aber meist auf gestutzte Kotbleche, hohe Lenker, versetzte Scheinwerfer und Sissy Bars, zuzüglich Sonderlackierungen.

In Bahnhofsbuchhandlungen, Zeitungsfachgeschäften und Army Shops wurden amerikanische Magazine angeboten, durch die sich diese Subkultur mit der Vielfalt der Fahrzeuge und Lebensstile kennenlernen ließ. Die Inseratenteile dieser Magazine zeigten, was der Zubehörhandel Amerikas zum Umbau alles anbot.

Im jährlich erscheinenden Katalog der Zeitschrift Motorrad konnten die radikalen AME Chopper aus Nordhessen bestaunt werden, deren Preise für junge Menschen gewöhnlich viel zu hoch waren. Wer einen Chopper von der Stange kaufen wollte und auf sein Geld achten musste, war auf Fahrzeuge wie den Fantic Chopper angewiesen.

Der Look des Fantic Chopper stimmte zwar generell, aber das Fahrzeug war sehr schwachbrüstig ausgeführt. Hugo Wilson schreibt in seinem Buch „Motorräder“ treffend, man müsse in Kauf nehmen „selbst bei Vollgas von Rollern überholt zu werden“.[1] Wilson setzt diesen einzigen Chopper unter 300 von ihm beschriebenen Motorrädern ausdrücklich zur „satten, hubraumstarken Harley-Davidson“ in Kontrast.

Satt und hubraumstark bei einer ähnlichen Geschichte dieser Subkultur wie in Amerika, das hieß auch in Österreich: Was an alten Motorrädern billig erworben werden konnte, bot sich als Basis für Umbauten und Tuning an.

Allerdings dominierten auf dem Second Hand-Markt in Österreich Puch-Motorräder aus Grazer Produktion. Die Puch 500 oder 800 aus den Kriegsjahren waren nie billig zu haben, dafür eine Flut von 175ern und als hubraumstärkstes Modell die Puch 250 aus den Nachkriegsjahren. Diese waren mit ihren Halbschalenrahmen aus Pressstahl stilistisch für einen Umbau zum Chopper wenig geeignet. Auch die Puch 125 M mit ihrem Rohrrahmen hatte dazu keine gefällige Linienführung.

Einzig Puch Mopeds wurden häufig auf Chopper getrimmt, darunter am attraktivsten die Puch MC 50, deren Zentralrohrrahmen mit dem per Lederriemen aufgeschnallten, rundlichen Tank und dem leicht frisierbaren Motor eine vorzügliche Basis ergab.

Die Motorrad-Lösung für Leute mit wenig Geld und Schrauber-Fähigkeiten waren zum Beispiel gebrauchte BMW, NSU Konsul oder Horex Regina. Auch Triumph oder Matchless eigneten sich gut für eine Umrüstung mit Stufensitzbank, Sissy Bar, Apehanger und schräg hochgezogenen Auspufftöpfen.

Ab den 1980er Jahren wurden in Österreich japanische Maschinen wie die Yamaha Virago oder Honda Shadow zu den Leitfossilien einer wachsenden Chopper-Welle. In diesem wachsenden Interesse an solchen Fahrzeugen kamen zu den individuellen Bastlern und Schraubern auch immer mehr Profis, die attraktive Chopper und Custom Bikes bauten. Die „weiche“ Version von Großserienfahrzeugen kann mit Angeboten aus dem Zubehörhandel individualisiert werden, doch harte Gegenpositionen zur Massenware gehen ins Geld.

Im Jahr 1991, als sich japanische Softchopper längst auf dem Markt etabliert hatten, war im Motorrad-Katalog[2] der billigste AME Chopper (AME SB 700 Street-Bike) mit 21.682 D-Mark ausgeschrieben, der teuerste (AME HAT 1000 Super-Hard-Tail) mit 35.377 D-Mark.

Eine Yamaha XV1100 kostete damals im Vergleich 12.143 D-Mark, eine Suzuki VS 1400 15.030 D-Mark, die Kawasaki VN 15-SE 15.250 D-Mark, die kleinere Honda VT 600 C gab es schon für 10.330 D-Mark.

Der Sonderfall: Kein österreichisches Produkt kam ab Werk so nahe an die amerikanischen Vorbilder heran, wie der KTM Comet Chopper (Stufensitzbank, hoher Lenker, schrille Lackierung und viel Chrom). In Deutschland wurde dieses Zweirad mit 80 cm³ als Leichtkraftrad angeboten (StVZO in der Novelle vom 1. April 1980). In Österreich waren nur 50 cm³ mit Tempolimit für die rote Nummerntafel („Rotblech“) zulässig und daher führerscheinfrei. Ein 80-cm³-Motor bedeutete: Motorrad, „… weshalb KTM die Comet Chopper hierzulande ab 1981 mit dem robusten, fahrtwindgekühlten 4 Gang-Motor von PUCH bestückte“.[3]

Auch hier existierte das für junge Leute brisante Kostenproblem. Aus dem Puch Club Magazin ist zu erfahren: „Die KTM Comet Chopper war für den Großteil der Jugendlichen eine unerreichbare Sensation. Schob man knapp ÖS 22.000,- über den Händlertresen …“, hätte man um dieses Geld wahlweise zwei Puch Maxi „oder eine der rotzfrechen und gefährlich schnellen 6 Gang-Monza erwerben“ können.[4]