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In Seite Mathilde Wesendonck:

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Mathilde Wesendonck wurde als Agnes Luckemeyer in Elberfeld als Tochter des königlichen Kommerzienrates Carl Luckemeyer (1801–1875) und dessen Frau Johanna (1801–1862) geboren, einer Tochter des Kölner Bankiers Johann Heinrich Stein. Sie verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Düsseldorf, wo sie eine Schule für Höhere Töchter besuchte.

Im Jahr 1848 heiratete sie den durch Seidenhandel wohlhabend gewordenen Kaufmann Otto Wesendonck. Aus Liebe zu ihm nahm Agnes Luckemeyer den Vornamen dessen früh verstorbener ersten Ehefrau an: Mathilde. Nach der Heirat lebte das Paar in Düsseldorf am Schwanenmarkt, mit einem längeren Aufenthalt in New York im Jahre 1850, gefolgt vom Umzug nach Zürich im Jahre 1851, wo sie zunächst im Hotel Baur au Lac wohnten.

In Zürich lernte das Ehepaar 1852 Richard Wagner kennen, zu dem eine enge Freundschaft entstand. Otto Wesendonck unterstützte den politischen Flüchtling Richard Wagner, der sich 1849 an den Aufständen in Dresden beteiligt hatte, finanziell äußerst großzügig und ermöglichte ihm bis 1858, in Zürich zu leben und zu arbeiten.

Da Wagner zeit seines Lebens hoch verschuldet war, gleichzeitig aber nicht auf seinen kostspieligen Lebenswandel verzichten wollte, bestand eine enge materielle Abhängigkeit von dem Ehepaar Wesendonck, das sich auch gegenüber anderen Künstlern ähnlich großzügig erwies. Wagner und seiner Frau Minna wurde gestattet, ein einfaches Fachwerkhaus („Das Asyl“) im Garten der neu erbauten Villa Wesendonck zu bewohnen.

Wagner zeigte sich dadurch erkenntlich, dass er der Familie Wesendonck immer wieder Kompositionen widmete. So komponierte er für Mathildes Schwester, Marie Luckemeyer (1836–1874),[1] den Züricher Vielliebchen-Walzer.[2]

Mathilde Wesendonck wurde Wagners Muse. Bei ihr fand er Verständnis für sein Künstlertum, das ihm seine eigene Frau Minna nicht geben konnte. 1857 und 1858 vertonte Richard Wagner fünf Gedichte Mathilde Wesendoncks, zunächst als Fünf Gedichte für Frauenstimme und Klavier bezeichnet, die später als Wesendonck-Lieder berühmt wurden. Die Titel Engel, Stehe Still, Im Treibhaus, Schmerzen und Träume bezeichnen in direkten und versteckten Anspielungen immer wieder Tod, Sehnsucht, Verlangen und ewige Liebe.

Die enge platonische Beziehung zwischen Wagner und Mathilde Wesendonck endete abrupt im Sommer 1858, als Wagners Ehefrau Minna einen missverständlichen Brief ihres Mannes an Mathilde abfing und einen Eklat provozierte, der zur Trennung führte. Wagner verließ Zürich, um in Venedig, nun allein, den Konflikt zu verarbeiten und die Komposition der Oper Tristan und Isolde fortzusetzen. Es war gerade die Dreieckssituation zwischen ihm und dem Ehepaar Wesendonck, die ihn zu dem Werk inspirierten – mit dahin musikalisch unerreichten Ausdrucksformen wie dem Tristan-Akkord. In dieser Oper können die beiden Liebenden Tristan und Isolde auf der Erde nicht zusammenkommen, da sie beide bereits anders verpflichtet sind, nämlich beide König Marke. Zuflucht finden die Liebenden in dem Wunsch, sich zur Vereinigung nach dem bewusst herbeigesehnten Tode zu verabreden.

Höhepunkt ist die berühmte Schlussarie Mild und Leise, auch Isoldes Liebestod genannt, worin Isolde so ihre Liebe zu Tristan verklärt. Beide – Tristan und Isolde – vereinigen sich sphärisch im Weltenall, getragen von Wellen der Liebe und der Musik.

Mit dieser Oper setzte Wagner seiner Liebe zu Mathilde Wesendonck ein musikalisches wie literarisches Denkmal.

Die Musik Wagners wurde durch seine tiefe Bindung an Mathilde Wesendonck und insbesondere die Oper Tristan und Isolde für immer grundlegend verändert. Hinweise auf Mathilde Wesendonck finden sich im späteren Leben Wagners immer wieder. So widmete er ihr das Vorspiel zur Walküre mit den Initialen G.S.M. – „Gesegnet sei Mathilde“. Auch der Schlussteil der Oper, Wotans Abschied, lässt sich als verschlüsselte Liebeserklärung und Abschied Wagners an Mathilde Wesendonck deuten.

Berühmt wurde Wagners Ausspruch noch Jahre nach dem Züricher Eklat einer gemeinsamen Vertrauten gegenüber: „Sie ist und bleibt meine erste und einzige Liebe.“

Dennoch wohnten Mathilde und Otto Wesendonck vor allem in Bayreuth noch vielen Aufführungen Wagners bei. Bis heute erinnert die Bezeichnung „Grüner Hügel“ als Ort für Wagners Opernhaus in Bayreuth an Wagners Zeit bei den Wesendoncks in Zürich – bezeichnete er doch auch Mathilde und Otto Wesendoncks Wohnhaus als „auf dem grünen Hügel“ stehend.

Das Verhältnis zwischen dem Ehepaar Wesendonck und Wagner blieb immer freundschaftlich, und Mathilde Wesendonck ließ bis zum Lebensende keinen Zweifel daran, dass ihr Verhältnis zu Wagner rein platonisch war.

Wagners zweite Frau, Cosima Wagner, Tochter des Wagner-Freundes und Komponisten Franz Liszt, versuchte hingegen das enge Verhältnis zwischen Wagner und Mathilde Wesendonck zu zerstören. Sie verbrannte alle Briefe von Mathilde an ihn, so dass heute nur noch die Briefe Wagners an Mathilde Wesendonck erhalten sind.

1872 zogen die Wesendoncks nach Dresden in die Villa Wiener Straße 11 und 1882 nach Berlin, wo sie zunächst am Tiergarten wohnten – gegenüber dem später errichteten Wagner-Denkmal. Später bauten sie in unmittelbarer Nähe des Reichstages eine große Villa.