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In Seite Schellerlaufen:

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Historische Belege über die Fasnacht in Nassereith sind nur begrenzt vorhanden. Teils durch Katastrophen (Brände) aber auch teils durch schlechte Archivarbeit wurden viele Hinweise über die Geschichte der Nassereither Fasnacht vernichtet. Im so genannten Pfundser Schemenprozess des Jahres 1775 wird auch ein Maskentreiben in Nassereith erwähnt. Weiters gibt es eine Erwähnung der Nassereither Fasnacht von 1740 im Tiroler Landesarchiv. Diese Urkunde bildet somit den ältesten Hinweis auf diesen Fasnachtsbrauch in Nassereith. Dieses Brauchtum ist somit erwiesenermaßen über 270 Jahre alt. Erzählungen und Überlieferungen zufolge gehen die Ursprünge dieses Fasnachtstreibens aber noch wesentlich weiter zurück.

Um die Ursprünge der Nassereither Fasnacht – erst seit 1951 wird die Bezeichnung Schellerlaufen verwendet – gibt es mehrere Theorien. Frühe Brauchtumsbeobachter deuteten das Treiben als heidnisch-kultisches Relikt oder sahen in diesem Brauch eine starke erotisch-sexuelle Komponente. Allerdings muss die Nassereither Fasnacht in Zusammenhang mit anderen (Fasnachts-)Bräuchen gesehen werden. So finden sich etwa die Hauptfigur des Schellerlaufens, der Bär und der Bärentreiber auch beim Blochziehen in Fiss oder in den Fastnachten des Pitztals wieder. Auch beim Schemenlaufen in Imst kommen diese Figuren vor. Wilde Bären waren mit ihren Bärentreiber schon im Mittelalter und der Neuzeit als Attraktion in Städten und Märkten zu sehen. Vermutlich als Nachahmung (oder Verhöhnung) dieser Wanderartisten kam die Figur des Bären und des Bärentreibers, die auch in höfischen Festzügen erschien, in die Tiroler Fastnacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Nassereither die ersten in Tirol, die wieder in die Fasnacht gingen. Die französische Besatzungsmacht war so begeistert, dass sie 150 l Wein und 50 kg Weizenmehl zur Verfügung stellte. Es seien von Imster Bahnhof so viele Menschen gekommen, dass sie die Franzosen mit ihren LKWs transportieren mussten. Seither gingen die Nassereither ohne Unterbrechungen in die Fasnacht. Heute gehört Nassereith neben Imst, Telfs und Thaur zu den größten Fasnachten im Alpenraum.

Wie bei den meisten Fasnachtsbräuchen werden auch in Nassereith sämtliche Masken ausschließlich von Männern verkörpert. Warum dies so ist, lässt sich auch aus der Geschichte heraus nicht eindeutig erklären. Ein Zusammenhang zur Hexenverfolgung und zu anderen dämonischen Dingen erscheint aber möglich. Überlieferungen zufolge wurden Frauen, welche während der Umzüge als Maske verkleidet erwischt wurden, kurzerhand in den Brunnen geworfen.