Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Dunkelziffer:

"

Die Anzeigequote – das Verhältnis zwischen angezeigten und tatsächlich begangenen Straftaten – ist von Delikt zu Delikt verschieden. Delikte mit hohen Schäden wie Tötungsdelikte, Raub, Erpressung und Geiselnahme werden grundsätzlich eher angezeigt. Wenn nur ein geringer Schaden verursacht oder die Tat nicht vollendet wurde, sparen sich die Geschädigten oftmals den Aufwand, der mit einer Anzeige verbunden ist. Manche Delikte werden von den Geschädigten auch gar nicht bemerkt.

Eine intensivere Aufmerksamkeit der Polizei an bestimmten Orten oder für bestimmte Straftaten erhöht den Verfolgungsdruck und bringt mehr Straftaten ans Licht (Lüchow-Dannenberg-Syndrom).[1] Delikte, deren Schäden durch Versicherungen abgedeckt sind, werden häufiger registriert, weil eine polizeiliche Anzeige von den Versicherungen zur Schadensregulierung verlangt wird. Deswegen werden nahezu alle Kfz-Diebstähle angezeigt und sind somit im Hellfeld enthalten.

Ein Grund für eine Nichtanzeige trotz hohen Schadens kann eine enge Beziehung zwischen Täter und Opfer sein. Weitere mögliche Gründe sind u. a. eine Tatbeteiligung des Geschädigten und die daraus folgende Angst vor eigener Strafverfolgung (z. B. im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität), Angst vor Repressalien des Täters (vor allem bei Gewaltdelikten, auch sexueller Gewalt, im familiären Umfeld), fehlendes Vertrauen in die Tätigkeit oder die Erfolgsaussichten der Strafverfolgungsbehörden, bei bestimmten Delikten auch prinzipielle Ablehnung staatlicher Strafverfolgung oder von Bestrafung überhaupt. Manche Opfer von sexueller Gewalt oder Gewalt in Beziehungen schweigen, weil sie sich schuldig fühlen und sich dafür schämen, zum Opfer geworden zu sein.[2]

Eine Sensibilisierung der Bevölkerung durch massenmediale Berichterstattung kann den Blick für bestimmte Straftaten schärfen (z. B. sexueller Missbrauch von Kindern, MeToo-Debatte). Die Akzeptanz von Gewalt verändert sich im Laufe der Zeit, allgemein nimmt sie ab und die Anzeigebereitschaft nimmt zu. Dieser Effekt wirkt dem statistisch erfassten Kriminalitätsrückgang entgegen.[3]