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In Seite Geschichte Serbiens:

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Aus den Balkankriegen ging Serbien als politisch gestärkte Macht hervor. Dies führte zu Spannungen mit der benachbarten europäischen Großmacht Österreich-Ungarn, das bereits 1908 Bosnien und Herzegowina annektiert hatte. Durch die Erfolge Serbiens und der Verbündeten, die das Osmanische Reich bis an den Rand Europas verdrängt hatten, befürchtete man in Wien, dass als Nächstes das Habsburgerreich mit einem Aufflammen nationaler Bestrebungen seiner slawischen Minderheiten zu rechnen habe.[1] Österreich-Ungarn hatte für den Sommer 1914 ein Großmanöver in Bosnien und Herzegowina anberaumt, das durch den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand abgenommen werden sollte. Nach Meinung des britischen Militärattachés in der britischen Botschaft in Wien sollte dieses Serbien als eine Lektion dienen.[1] Das Manöver wurde mit einer vollständig gerüsteten Armee, als ob ein Krieg mit Serbien anstehe, bei dem ein Angriff Montenegros am rechten Flügel abgewehrt werden müsse, durchgeführt.[1]

Am Vidovdan, dem Nationalfeiertag Serbiens am 28. Juni 1914, wurde durch den Gavrilo Princip, einen jungen Studenten serbischer Herkunft und Staatsangehöriger von Bosnien und Herzegowina, ein erfolgreiches Attentat auf Franz Ferdinand verübt. Princip war ein Mitglied der bosnisch-serbischen revolutionären Bewegung Mlada Bosna, von der schon während der Balkankriege bis zu 20.000 Freiwillige gekämpft hatten, davon jedoch nur ein geringer Teil aus der Habsburgermonarchie.[2] Eine Fraktion dieser Bewegung plante nach Informationen der österreichischen Gendarmerie einen Aufstand innerhalb der Grenzen des Habsburgerreiches zur Unterstützung Serbiens, falls es zum Krieg kommen sollte.[2] Die seit den Balkankriegen entlassenen Freiwilligen füllten gleichzeitig in voller Kampfausstattung die Cafehäuser Belgrads und warteten auf eine Konfrontation mit Österreich-Ungarn.[2]

In der darauf ausbrechenden Julikrise versicherte das Deutsche Reich am 6. Juli die unbedingte Bündnistreue zu Österreich-Ungarn (Blankovollmacht) im Fall eines Krieges mit Serbien und Russland. Am 23. Juli stellte Österreich-Ungarn an Serbien ein Ultimatum, das bis zum Abend des 25. Juli angenommen werden müsse,[3][4] in dem u. a. die Bekämpfung der gegen Österreich-Ungarn gerichteten Aktivitäten unter österreichisch-ungarischer Beteiligung und Bestrafung der Schuldigen gefordert wurde. Das scharf formulierte Ultimatum war derart gestaltet, das selbst die deutsche Regierung nicht davon ausging, dass dieses für irgendeine Regierung annehmbar sei.[4] Russland erklärte auf Seiten Serbiens zu stehen.

Die serbische Regierung akzeptierte den größten Teil des Ultimatums, verwahrte sich jedoch gegen die Bedingung der Einschränkung der Souveränität Serbiens in Punkt 6 und beschloss die Teilmobilmachung der Armee. Woraufhin Österreich-Ungarn die Antwort Serbiens für „unbefriedigend“ befand und ebenfalls mit einer Teilmobilmachung begann.

Mit der Rückendeckung des Deutschen Reiches glaubte man in Wien schnell Fakten für eine Neuordnung des Balkans im österreichischen Sinne schaffen zu können. Am 28. Juli erfolgte die Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien.[5] Russlands Mobilmachung zur Unterstützung Serbiens löste eine Reihe von gegenseitigen Ultimaten und Kriegserklärungen der europäischen Großmächte in der ersten Augustwoche aus. Mit dem deutschen Einmarsch in das neutrale Belgien am 5. August war der Weltkrieg unumkehrbar ausgebrochen. Montenegro wurde öffentlich am 24. Juli von der Nachricht des Ultimatums unterrichtet. König Nikola versicherte Belgrad daraufhin, dass er Serbien beistehe.[4]