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In Seite Schloss Sihlberg:

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Das an ein Schloss erinnernde Gebäude mit einer Wohnfläche von 1750 m2 und einem Umschwung von 4000 m2 ist ein Werk des reifen Historismus. Der Bau zählt zu den herrschaftlichsten ganz Zürichs.[1]

Die Architektur orientiert sich an der französischen Frührenaissance, greift aber auch spätgotische Formen auf.[1] Für den späten Historismus charakteristisch ist die pittoreske Gruppierung der Baukörper, deren Masse durch angebaute Türme und Veranden aufgelockert wird. Dadurch entsteht eine bewegte Dachlandschaft, deren Charakter kleine Dreiecksgaupen, Helmstangen und Kamine noch unterstreichen. Die Fassaden beleben zahlreiche Fensterformen. Der herrschaftliche Anspruch des Gebäudes kommt durch die kostbare Fassadenverkleidung in Lägernkalkstein, die Sandsteinelemente, die glasierten Ziegel und die reiche Bauplastik zum Ausdruck. Sie beschränkt sich nicht auf die üblichen Fensterverdachungen, Voluten, geometrischen Motive und Wappenschilder, sondern umfasst auch Blendmasswerk, Masswerk, Muscheln, Rosenblüten, Akanthusblätter und figürliche Darstellungen. Bemerkenswert sind die von reichen Blattranken, Früchten und Blüten umrahmten «Heldenköpfe» am Ostturm, die Fratzen am Südwestturm, die Sandsteinskulpturen der Köpfe aller sechs Kinder von Albert Heinrich Hürliman unter den Fenstern des Kinder- und des Nähzimmers sowie die figürliche Konsole unter der «Pfefferbüchse» an der Nordostecke des Gebäudes.

Im Innern gruppieren sich die reich ausgestatteten und funktional angeordneten Räume um grosszügige Hallen, die durch ein repräsentatives Treppenhaus erschlossen werden.[1] Auch hier kamen verschiedene Stile zur Anwendung. Das Speisezimmer mit dem alten Zürcher Turmofen, der Salon, Teile der Halle, die meisten Stuckaturen und das Haupttreppenhaus atmen den Geist des 18. Jahrhunderts, der kulturellen Blütezeit Zürichs. Für Boudoir und Herrenzimmer wurde eine Ausstattung gewählt, die wohl die Charaktere der Hausfrau und des Hausherrn widerspiegelt: Das Herrenzimmer nimmt zurückhaltend barocke Formen auf und ist mit hartem, hellem Eichenholz ausgestattet. Das Boudoir der Dame wirkt mit dem rötlichen Mahagonitäfer und dem eleganten grünen Cherninee warm und geheimnisvoll. Die Jugendstilformen der Heizkästengitter und des Leuchters sowie die Stuckaturen in Form einer Spinne im Netz sind im Vergleich zu den übrigen Räumen deutlich moderner. Im Kinderzimmer wurde eine wohl vorgefertigte Stuckrosette mit Hopfen und Gerste ergänzt. Ebenfalls typisch für das 19. Jahrhundert ist die Kombination traditioneller Architekturformen mit den neuesten technischen Errungenschaften. Dazu zählen die vielen Toiletten und Badezimmer, die elektrische Beleuchtung, die sogar in die Stuckaturen integriert wurde, ein Warenaufzug, Schiebetüren, ein patentierter Schirmständer in der Vorhalle sowie der raffinierte Mechanismus der Schiebeläden in allen Räumen der Villa.