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In Seite Missionsbefehl:

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Der Text steht in der Tradition der jüdischen und alttestamentlichen Aussendungserzählungen mit erzählender Einleitung, Feststellung der Vollmacht, Auftrag und Zusicherung. Die Verwandtschaft mit den Parallelstellen Lk 24,47–49  und Joh 20,21  weist auf eine gemeinsame Tradition hin. Die Angabe „auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte“ dürfte auch aus dieser Tradition stammen, da bei Matthäus vorher nichts von so einer Anweisung erwähnt ist. Dies gilt auch für den Zusatz „Einige aber hatten Zweifel“, der zu den wesentlichen Auferstehungsüberlieferungen zählt, hier aber etwas fehl am Platz erscheint.[1]

Sprachlich ist die zeitliche Zuordnung von Taufe und Lehre unklar; denn die Taufe wird nur einmal vollzogen; das Lehren fängt – in der ersten Generation von getauften Erwachsenen, um die es hier geht – vor der Taufe an und setzt sich danach fort. Diese sprachliche Unklarheit lässt manche Autoren vermuten, dass die Taufe erst nachträglich in den umgebenden Text eingefügt worden ist (vor oder durch Matthäus). Anfang und Schluss des Textes, vielleicht ohne „bis an der Welt Ende“, waren wahrscheinlich die Erstform der Erzählung, die Matthäus vorlag. Wann der Mittelteil mit dem eigentlichen Sendungsauftrag hinzukam, ist unklar. Es ist denkbar, dass er, zumindest teilweise, erst von Matthäus gestaltet wurde und einem Rückblick auf beobachtete Missionstätigkeit entspringt. Barnabas und Paulus hatten ja schon vor der Niederschrift des Matthäus-Evangeliums außerhalb Israels und Judäas missioniert.

Zur Taufe auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes gibt es eine von Eusebius Anfang des 4. Jahrhunderts überlieferte Variante, die nur auf „in meinem Namen“ lautet, die von einigen Autoren als die ältere Fassung angesehen wird.[2] Eusebius verwendet allerdings nie das Wort „taufen“.[3] Andererseits überliefern Didache (1. Jahrhundert), Irenäus von Lyon (2. Jahrhundert) und Tertullian (3. Jahrhundert) – wie auch alle bisher bekannten Handschriften der Matthäus-Stelle – bereits die trinitarische Formel.[4] Einzelne nichttrinitarische Theologen halten den Text für eine Einschiebung aus dem 4. Jahrhundert, was allerdings von der wissenschaftlichen Textkritik durchweg abgelehnt wird. Stattdessen gilt das Christentum als Religion, die sich von Anfang an als missionarisch versteht.[5]