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Palmasola ist eine Gefangenenstadt in Bolivien. Es handelt sich um eine abgeschlossene Hüttensiedlung, die Ende der 1980er Jahre errichtet wurde, etwa zehn Kilometer südlich des Stadtzentrums von Santa Cruz im Ortsteil Palmasola gelegen. Die Gefangenensiedlung ist ringsum mit einer doppelten Mauer und Stacheldraht abgeriegelt und wird von außen bewacht. Sie wird von etwa 6.000 verurteilten Verbrechern und Untersuchungshäftlingen, Männern und Frauen, bewohnt, die innerhalb der Mauern sich selbst überlassen sind. Ein Teil der Gefangenen lebt in der Stadt zusammen mit weiteren Familienangehörigen, welche sich frei aus dem Gefängnis herausbewegen dürfen, darunter viele Kinder.

Am 14. März 2018 drang die bolivianische Polizei mit zweitausend Mann und einem Aufgebot von Antiterroreinheiten in die Haftanstalt ein. Ziel war, die Gefangenenregierung um deren Präsidenten Victor Hugo Escobar alias "El Oti" zu entmachten. Es kam zu bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen den Inhaftierten und den Polizeieinheiten mit vielen Toten und Verletzten.[1][2] "El Oti" wurde nach La Paz in das Gefängnis Chonchocoro verlegt, wo er wenige Tage später an den Folgen einer Messerstecherei starb.[3][4]

Seit dem Militärpolizeieinsatz vom 14. März 2018 ist im PC4, dem Gefängnisdorf für männliche Insassen, das Zusammenleben mit Frauen und Kindern nicht mehr gestattet. Im PC 2, dem Frauentrakt, leben weiterhin Kinder bis zum zwölften Lebensjahr.