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In Seite Chinesische Sprachen:

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Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der chinesischen Sprache ist schwer zu rekonstruieren, da die Sprachen der Nachbarn des antiken Chinas fast unbekannt sind und somit sich nicht entscheiden lässt, ob chinesische Sprachen außerhalb derjenigen chinesischen Staaten verbreitet waren, die Schriftzeugnisse hinterlassen haben; vor allem weite Teile Südchinas scheinen noch im 1. Jh. n. Chr. außerhalb des chinesischen Sprachgebiets gelegen zu haben. Bereits in der Zeit der Zhou-Dynastie (11. bis 3. Jh. v. Chr.) finden sich Hinweise auf eine dialektale Gliederung des Chinesischen, die sich in den folgenden Jahrhunderten wesentlich verstärkte. Heute werden meist acht chinesische Sprachen oder Dialektbündel unterschieden, die jeweils aus einer Vielzahl lokaler Einzeldialekte bestehen.

Die folgende Tabelle gibt die acht chinesischen Sprachen oder Dialektbündel mit ihren Sprecherzahlen und Hauptverbreitungsgebieten an. Die Sprecherzahlen stammen aus Ethnologue und anderen aktuellen Quellen. Eine detaillierte Auflistung lokaler Dialekte bietet der Artikel Liste der chinesischen Sprachen und Dialekte.

Die nordchinesischen Dialekte (北方話 / 北方话, Běifānghuà, 北方方言, Běifāng Fāngyán), fachsprachlich auch Mandarin (官話 / 官话, Guānhuà) genannt, sind die bei Weitem größte Dialektgruppe; sie umfasst das gesamte chinesische Sprachgebiet nördlich des Yangzi und in den Provinzen Guizhou, Yunnan, Hunan und Guangxi auch Gebiete südlich des Yangzi. Der Dialekt Pekings, die Grundlage des Hochchinesischen, gehört zu den Mandarin-Dialekten. Das Wu wird von etwa 80 Millionen Sprechern südlich der Mündung des Yangzi gesprochen, der Dialekt von Shanghai nimmt hier eine wichtige Stellung ein. Südwestlich daran grenzt das Gan vor allem in der Provinz Jiangxi mit 21 Millionen Sprechern und westlich davon, in Hunan, das Xiang mit 36 Millionen Sprechern. An der Küste, in der Provinz Fujian, im Osten Guangdongs sowie auf Taiwan und Hainan sowie in Singapur werden die Min-Dialekte gesprochen, zu denen insgesamt etwa 60 Millionen Sprecher gehören. In Guangxi, Guangdong und Hongkong wird von etwa 70 Millionen Menschen das Yue gesprochen, dessen wichtigster Dialekt das Kantonesische mit den Zentren Guangzhou und Hongkong ist.

Die übliche Klassifikation ist in erster Linie phonologisch motiviert, als wichtigstes Kriterium gilt die Entwicklung ursprünglich stimmhafter Konsonanten. Doch es finden sich auch deutliche lexikalische Unterschiede. So gelten das Pronomen der dritten Person (so die entsprechende hochchinesische Form), die Attributpartikel de und die Negation als typische Merkmale nördlicher Dialekte, besonders des Mandarin, teilweise aber auch von den Xiang-, Gan und Wu-Dialekten südlich des unteren Yangzi, die vom Mandarin beeinflusst sind. Typische Merkmale vor allem südlicher Dialekte sind dagegen die ausschließliche Verwendung von Negationen mit nasalem Anlaut (etwa kantonesisch m21), Kognata des altchinesischen (kantonesisch kʰɵy˩˧) oder (Shanghaiisch ɦi˩˧) als Pronomen der dritten Person sowie einige Wörter, die sich weder in nördlichen Dialekten noch im Alt- oder Mittelchinesischen finden, wie „Schabe“, Xiamen ka˥˥-tsuaʔ˥˥, Kantonesisch 曱甴 kaːt˧˧-tsaːt˧˧, Hakka tshat˦˦ und „vergiften“, Fuzhou thau1˧, Yue tou˧˧, Kejia theu˦˨[1].

Die folgende Gegenüberstellung etymologisch zusammengehöriger Wörter aus Vertretern der große Dialektgruppen verdeutlicht genetische Zusammengehörigkeit, aber auch den Grad der Diversität der chinesischen Sprachen: