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In Seite Freie Kunst:

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Im Wesentlichen handelt das Gedicht von der Dicht- und Gesangskunst, die als besondere Begabung der Deutschen betrachtet wird. Die Strophen eins bis fünf feiern diese Begabung und rufen zum freien, emotional motivierten Dichten auf. Die sechste Strophe richtet sich gegen Formen pseudowissenschaftlichen Aberglaubens, aber zugleich auch gegen die rationalistischen Wissenschaftsideale der Aufklärung („Formel hält uns nicht gebunden“). Diesen Lehren wird die freie und unverfälschte Poesie des Herzens gegenübergestellt. Die siebte Strophe bezeugt den Respekt vor dem kulturelle Schaffen früherer Meister, hebt aber die Freiheit der Poesie hervor. Das kann als Anspielung auf verschiedene Epochen der deutschen Dichtung betrachtet werden, in welchen strenge Regeln einer intuitiven, „freien Kunst“ entgegenstanden, so etwa die Epoche der Meistersinger oder auch die deutsche Klassik. Letzteres scheint besonders naheliegend, da die achte Strophe ganz klar auf die Hinwendung der Klassiker zur antiken Kultur anspielt. Den „toten Tempeln“ der Klassik werden die „frischen Eichenhaine“ der Romantik gegenübergestellt.

Das Gedicht erteilt also sowohl dem Aberglauben, als auch den rationalistischen Wissenschaften und der strengen Klassik eine Absage, und plädiert für eine freie, emotional getriebene Kunst, die sich besonders in der heimatlichen Landschaft entfalten kann. Damit ist das Gedicht programmatisch für das Kunstverständnis der Romantik.