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In Seite Muschylowytschi:
"Anfangs wurde der Gottesdienst in der Kapelle des benachbarten Schlosses abgehalten. Die Kirche von Münchenthal wurde in den Diözesan-Aufzeichnungen von 1814 als eine aus Stein gebaute Kirche und in guten baulichen Zustand befindlich, beschrieben. Der Patron der Kirche war Sankt Antonius von Padua. Im Jahr 1854 wurde die Kirche aber auf den Namen Maria Heimsuchung geweiht. Der Altar für die Gemeindemitglieder wurde 1871 errichtet. Aber erst in den Jahren 1870 bis 1875 wurde die Kirche endgültig fertiggestellt und 1887 der Gemeinde übergeben.
Abmessungen der Kirche:
- Länge 26,5 m
- Firsthöhe 15,5 m
- Breite 13,5 m
- Turmhöhe 24 m
Der Glockenturm wurde im Jahr 1891 repariert. Nur der erste Priester war Deutscher, alle nachfolgenden polnisch. Während der russischen Besatzung im Ersten Weltkrieg, Ende 1914, wurde die Kirche von der russischen Armee besetzt und geplündert. Der Priester brachte alles wichtige Kirchengerät vorher noch in Sicherheit. Die Glocken wurden in den Jahren 1916/17 von der österreichischen Armee konfisziert. Schon im Jahr 1925 haben die Münchenthaler zwei neue Glocken gespendet und in die beiden Türme eingebaut. Ende der 20er Jahre wurde die fällige Dachsanierung vorgenommen.
Heutiger Zustand der Kirche:
Ukrainische Partisanen (UPA) haben die Kirche aufgrund von Zerwürfnissen mit den Polen angezündet. So ist der derzeitige Zustand im Jahr 2000 zu erklären. Bewegliche Kirchengüter wurden in der Kirche von Rodatyce sichergestellt. Der Glockenturm, das Dach und ein großer Teil der Kirche sind völlig zerstört, alles macht einen trostlosen Eindruck, wie die Bilder von 1995 belegen. Nach 1945 errichteten die Russen eine Kolchose in Münchenthal, wobei sie die Kirche als Lagerhalle für Dünger nutzten. Die Kirche war nach Aussagen einer Zeitzeugin, die Münchenthal im Jahr 1942 verließ, zu dieser Zeit noch in einem guten Zustand. Nach ihrer Rückkehr 1945 fand sie die Kirche aber zerstört vor. (russ. Vormarsch Juni/Juli 1944)
Friedhof:
Der deutsche Friedhof ist in einem schlechten Zustand. Die meisten Grabsteine sind umgefallen und dabei zerbrochen. Von den Nachkommen der Siedler kam immer mehr der Wunsch nach einem würdigen Gedenken ihrer Vorfahren auf. Dazu sollte auf dem ehemaligen Friedhof ein Epitaph errichtet werden. 2005 wurde daher die Wiederherrichtung des Münchenthaler Friedhofes und die Aufstellung eines Epitaphs durch die Unterstützung deutscher, kanadischer und amerikanischer Münchenthaler Nachfahren in Erwägung gezogen. Nach Abschluss der Planungsarbeiten 2008 wurde mit dem Bau begonnen, der 2009 mit der Aufstellung des Epitaphs auf dem ehemaligen Friedhof abgeschlossen werden konnte.
Der restaurierte römisch-katholische deutsche Kolonialfriedhof Münchenthal und das große Denkmal in Muschylowytschi wurden am 20. September 2018 mit über 170 Teilnehmern gesegnet und eingeweiht. Die Ukrainer aus dem Dorf kamen mit deutschen Kolonialnachfahren und Besuchern aus Kanada, den USA, Deutschland und Österreich zusammen. Dies war die größte Ansammlung von Ausländern im Dorf seit der Ankunft der ursprünglichen deutschen Kolonisten vor mehr als 200 Jahren im Jahr 1783. Der Gottesdienst wurde von Pater Oleksandr Kusiy von der römisch-katholischen Kurie in Lwiw gehalten. Es nahmen auch ukrainische griechisch-katholische und ukrainisch-orthodoxe Priester teil. Dies war das erste Mal seit der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991, dass die drei Konfessionen für einen Gottesdienst in Muschylowytschi zusammenkamen. Die Feier des Tages umfasste auch ein ukrainisches Essen im Dorf mit einer Ausstellung historischer Bücher und Landkarten über das Dorf (Münchenthal). Ein Rundgang durch die ehemalige Kolonie beinhaltete den Besuch ehemaliger Häuser der anwesenden Nachkommen, der ehemaligen römisch-katholischen Kirche, der alten griechisch-katholischen Holzkirche aus dem Jahr 1600 und anderer Sehenswürdigkeiten.[1]