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In Seite Rorschachtest:

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Die Aussagekraft des Rorschach-Tests war von Beginn an umstritten. In den 1980er Jahren stellte ein Team von Psychologen fest, dass der Test bei 80 Prozent »normaler Individuen« eine »Depression oder schwere Charakterprobleme« diagnostiziert. In einer anderen Studie wurde der Test an Pilotenanwärtern und an Patienten in stationärer psychiatrischer Behandlung durchgeführt; die Ergebnisse konnten keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen feststellen. Dennoch wird der Test in den USA immer noch beispielsweise vor Gericht verwendet; in Japan und Argentinien ist er weit verbreitet, in Russland und Australien kaum.[1]

Der Rorschachtest ist aus mehreren Gründen umstritten; die Tintenklecksbilder sind a priori bedeutungslos. Daher gehen Kritiker davon aus, dass die Interpretation der Formdeuteversuche auch durch den Psychologen und seine subjektiven Eindrücke und Vorurteile beeinflusst werden kann. Die Reliabilität und Validität sind weitestgehend ungeklärt. Nach Meinung der Kritiker kann der Formdeuteversuch im besten Fall Hinweise auf Aspekte der Persönlichkeit geben, im schlechtesten Fall schlicht zu falschen Ergebnissen führen.

Die Befürworter behaupten, die Auswertung durch Fachleute sei sicher und zuverlässig. Der Rorschachtest könne viele Bereiche der Persönlichkeit darstellen, die andere psychologische Tests nicht erfassen könnten. Er sei außerdem weitgehend fälschungssicher. Dies liege vor allem daran, dass die ermittelten Daten sich gegenseitig ergänzen und stützen müssen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erzeugen.

Diese Einschätzung wird durch wissenschaftliche Untersuchungen nur unzureichend gestützt. Das Problem der mangelnden Reliabilität und Validität ist, wie auch bei anderen projektiven Verfahren, noch nicht gelöst, da die Vielzahl der Kombinationen und die dadurch individuell stets variierenden Deutungen der Testfaktoren nicht quantifizierbar sind. Versuche, den Test zu standardisieren, etwa von Bruno Klopfer bereits angeregt (1946), oder wie es etwa der Amerikaner John E. Exner versucht hat, machen aus dem Test ein neues Verfahren, das mit dem ursprünglichen Rorschachtest nur noch den Namen und das Testmaterial gemein hat.