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In Seite Revolutionsexport:

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Im Russischen Bürgerkrieg provozierten die russischen Kommunisten weitere Aufstände zunächst mit dem Ziel, die antisowjetische Front zu schwächen. Im Rahmen ihrer Gegenoffensive ab 1920 an allen Fronten versuchte sie darüber hinaus, Russland mit einem Schutzgürtel kommunistischer Satellitenrepubliken zu umgeben, die später als Pufferzone dienen sollten (z. B. die Iranische Sowjetrepublik). Letztere wurden durch direkten Einmarsch sowjetischer Truppen geschaffen, aber auch die kommunistische Revolution in Ungarn 1919 ist das Ergebnis eines Revolutionsexport und führte dort wiederum zu einem vergeblichen Revolutionsexport in die Slowakei. Alle diese Versuche, die Revolution direkt oder indirekt zu importieren, scheiterten bis spätestens 1921. Besonders die russische Niederlage vor Warschau im Polnisch-Sowjetischen Krieg und das Misslingen der Errichtung einer Polnischen Sowjetrepublik markierte dieses Scheitern deutlich. Allein in der Äußeren Mongolei führte der sowjetische Einmarsch 1921/24 tatsächlich zur Errichtung eines dauerhaften kommunistischen Satellitenstaates (Mongolische Volksrepublik bis 1990), doch dort hatte der russische Einfluss bereits vor der Oktoberrevolution dominiert.

Dennoch wurden die Versuche, die russische Revolution zu exportieren, fortgeführt. Eine tragende Rolle kam hierbei der Komintern und der GRU zu. Im November 1923 wurde in Deutschland ein Umsturzversuch unternommen, der aber bereits in den ersten Ansätzen scheiterte.[1] Am 1. Dezember 1924 brach ein von der GRU organisierter Staatsstreich in Estland binnen eines Tages zusammen.[2] In China führte das sowjetische Vorbild seit den 1920er Jahren zur Gründung der Chinesischen Sowjetrepublik, die aber ab 1927 von der erstarkten Kuomintang fast völlig zerschlagen wurde. Damit war der letzte verbliebene sowjetische Exportversuch gescheitert.

Die faktisch auf sich gestellten chinesischen Kommunisten unter Mao konnten erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Macht festigen und entzogen sich schon bald wieder dem sowjetischen Einfluss.

Der in Europa und den Vereinigten Staaten befürchtete Revolutionsexport blieb zwar aus, war allerdings weiterhin ein Argument in antisowjetischen Bedrohungsszenarien. Nach dem chinesischen Debakel begann unter Federführung Stalins endgültig die Abkehr der KPR(b) von der Idee der Weltrevolution. Josef Stalin verfolgte eine Politik des rücksichtslosen Aufbaus des Sozialismus in der Sowjetunion selbst. Erst nach ihrem Sieg im Zweiten Weltkrieg konnte die Sowjetunion zahlreiche neue Satellitenrepubliken an ihren Grenzen gründen, die vor allem der Absicherung der Sowjetunion gen Westen dienen sollten.

Wie einst die Tochterrepubliken auf den französischen Bajonetten, entstanden nun „Volksrepubliken“ auf sowjetischen Bajonetten. 1946 zog sich die Sowjetunion zwar aus Sinkiang und der Mandschurei sowie Iranisch-Āserbāidschān und Mahabad (Iranisch-Kurdistan) zurück, 1948 wurden aber in der Tschechoslowakei, in Polen, Ungarn, Bulgarien, Rumänien und Nordkorea erfolgreich kommunistische Regimes installiert. 1949 wurde auch auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland und in China eine „Volksrepublik“ errichtet. Der sowjetische Revolutionsexport fand damit einen erneuten Anschluss, er diente seit 1927 hauptsächlich geostrategischen Zielen.

Das letzte Kapitel erfolgreichen sowjetischen Revolutionsexports stellt der Unabhängigkeitskampf Vietnams dar. Hier konnte erst nach zwei langen Kriegen (Indochinakrieg, Vietnamkrieg) im Jahr 1976 eine vereinigte Volksrepublik geschaffen werden, die unter starkem sowjetischen Einfluss stand.