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In Seite Deutschsprachige Literatur:
"Die DDR definierte sich selber als „Literaturgesellschaft“ (der Begriff stammt von Johannes R. Becher),[1] sie kämpfte gegen die vermeintliche „Poesiefeindlichkeit“ des Westens und gegen die Ghettoisierung einer Hochkultur. Eine Demokratisierung sollte auf Ebene der Produktion, der Distribution und der Rezeption durchgeführt werden. Allerdings wurde durch die Zensur der Begriff der Demokratisierung ad absurdum geführt, da der Staat versuchte, die Literatur zu instrumentalisieren und für seine Zwecke, d. h., für die des Realsozialismus, zu verwenden. Die Literatur der DDR ist noch weiter als die Literatur des Westens vom Rang der Klassischen Moderne entfernt. Ausnahmen stellen einerseits die zurückgekehrten Exilanten Brecht und Seghers dar, die als Vertreter der Moderne ihr Schaffen nach 1945 in der DDR fortsetzten. In seinem Zyklus Buckower Elegien formulierte Brecht in 21 Gedichten die Spannung zwischen Utopie und alltäglicher Realität. Die Naturlyrik, welche die Gegenwart des Menschen miteinschließt wie die mahnenden politischen Gedichte erfüllen den Anspruch auf eine Erhaltung des Subjekts nach den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges. Seghers, deren Hauptwerke in der Weimarer Zeit und im Exil entstanden, verfasste weiterhin zahlreiche Erzählungen, wenngleich nur wenige an ihren Erzählungen der Weimarer Republik heranreichten. Andererseits stellte die Lyrik Johannes Bobrowskis sowie die Naturlyrik der 1963 ausgewanderten Dichterin Sarah Kirsch einen ebenfalls bedeutenden Beitrag zur deutschen Literatur nach 1945 dar.
Die bekanntesten Dramatiker Heiner Müller und Peter Hacks, der nicht nur mit seinem Stück Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe (UA 1976) einen nahezu beispiellosen Bühnenerfolg erreicht hatte, sind im 21. Jahrhundert auf den Theaterbühnen weitgehend vergessen. Ein weiterer Dramatiker war Volker Braun. Ihnen erging es ähnlich wie den westdeutschen Dramatikern ihrer Zeit, deren Werke nur noch einen dokumentarischen Charakter besitzen.
Von den systemnahen Autoren sind vor allem der Parteidichter Kurt Barthel, der Dichter wie Literaturfunktionär Stephan Hermlin, welcher auch als Förderer junger Lyriker hervortrat, und der Erzähler Hermann Kant zu erwähnen. Jüngere Autoren wie die später ausgewanderten Dichter Günther Kunert, Thomas Brasch, Reiner Kunze und der Liedermacher Wolf Biermann prägten die Dichtung der DDR in den 1970er Jahren. Populär wurden mit traditionellen Gedichten Eva Strittmatter und Heinz Kahlau. Feministische Literatur wurde von Christa Wolf und Irmtraud Morgner verfasst. Erzähler wie Christoph Hein oder auch Wolf boten Lesern aus dem Westen die Möglichkeit, DDR-Literatur zu konsumieren, ohne sich die widrigen Verhältnisse einzeln vor Augen führen zu müssen. Die klassische Moderne wurde von Brigitte Reimann rezipiert, die sich durch die Aufnahme und Fortführung der literarischen Techniken der ersten Jahrhunderthälfte von ihren Kollegen unterschied. Als Vertreter der Jugendbuchliteratur wurde Ulrich Plenzdorf mit seinem Roman Die neuen Leiden des jungen W. bekannt. Gleichfalls zu den bekannten Autoren von Kinder- und Jugendliteratur gehörte Franz Fühmann, besonders mit seinen Nacherzählungen antiker Sagen. Wolfgang Hilbig schloss an die existenzielle Literatur an und war neben Reimann einer der wenigen an die Avantgarde orientierten Autoren. Gleichfalls etablierte sich seit den 1980er Jahren eine „Undergroundliteratur“, die als Szeneliteratur kaum Widerhall fand. Als bedeutendstes Erzählwerk eines DDR-Autors gilt der 1969 veröffentlichte Roman Jakob der Lügner von Jurek Becker.
Unterhaltungsschriftsteller wie Stefan Heym, Bruno Apitz mit seinem Hauptwerk Nackt unter Wölfen, Erwin Strittmatter mit Ole Bienkopp und Dieter Noll mit Die Abenteuer des Werner Holt erreichten hohe Auflagen.
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