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In Seite Gemeinschaft:

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Nicht alle Formen sind rechtlich geregelt, das gilt insbesondere für die innere Struktur. Manche Formen bekamen erst im Laufe der Geschichte nach außen erkennbare Strukturen.

Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, vor allem Ordensgemeinschaften sind im tönnesianischen Sinn in ihrem Selbstbild stark „gemeinschaftlich“; der Einzelne opfert sich dem Kollektiv bis hin zum Martyrium.

Im Christentum wird die Gemeinschaft aller Gläubigen auch Gemeinschaft der Heiligen genannt. Damit ist die spirituelle Gemeinschaft aller Getauften als Glieder der Kirche und Teil des mystischen Leibes Christi gemeint. Im 19. Jahrhundert entstand in den evangelischen Kirchen die pietistisch geprägte Gemeinschaftsbewegung, die eine innere Erneuerung der Kirche und insbesondere die Gemeinschaftspflege forcierte. Solche Landeskirchliche Gemeinschaften bestehen bis heute. Im Islam gibt es das Konzept der Umma als Gemeinschaft der Muslime.

Lebensgemeinschaften aller Art sind auf die gesamte Dauer des Lebens angelegt. Neben der Ehe und der Lebenspartnerschaft zählen dazu beispielsweise geistliche Orden, auch „Lebensbünde“ (vergleiche Bund), von Burschenschaften, Corps, Sängerschaften, Turnerschaften u. a. Verbindungsstudenten.

Die Volksgemeinschaft wurde zu Beginn des Ersten Weltkrieges als Schlagwort für den Zusammenhalt der Nation beschworen. In der Weimarer Republik stritten sich die Parteien um den Begriff. Noch 1933 sprach Otto Wels in seiner berühmten Rede gegen das Ermächtigungsgesetz davon, dass die SPD die „wirkliche Volksgemeinschaft“ wolle.[1]

Von der Jugendbewegung übernahm der Nationalsozialismus die frühmittelalterliche Bezeichnung „Gefolgschaft“ für Gruppen, die ihre Gemeinsamkeit in der Person ihres Führers sahen oder zu sehen hatten. Gefolgschaft bezeichnete nicht nur eine Gruppe von Mitgliedern der NSDAP, der SA oder der SS, sondern auch die Belegschaft eines Betriebes, die in einer beruflichen Fachschaft zusammengeschlossenen Angehörigen eines Berufes und andere Gemeinschaften.

Wirtschaftliche Gemeinschaften wie zum Beispiel die „Gemeinschaft Dämmstoff Industrie“ tragen überwiegend nur das Wort im Namen und sind dann reine Interessenvertretungen. Zumindest bei der Gründung spielte aber der Gedanke eine Rolle, dass man ein Gemeinschaftsgefühl und eine Solidarität der Mitglieder aus gleichartiger Tätigkeit schaffen könne.

Die Versicherten-Gemeinschaft der juristischen „Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit“ ist eine Solidargemeinschaft, in der die Masse der Versicherten durch ihre Beiträge die Verluste der Geschädigten kompensiert.

Neuere Konzepte sind zum Beispiel die Ökosiedlung und die Online-Community. Solche Gemeinschaftskonzepte zielen – gelegentlich sich auf die „organische Solidarität“ Durkheims berufend – auf eine bewusste Integration der sozialen Bindung und der Individualität eines autarken Subjektes zu einem bewussten sozialen Individuum (s. u.: Soziologische Theorie). Dabei besteht ein Spannungsverhältnis zwischen der Unterschiedlichkeit der Individuen und der Gemeinschaft. In diesem Zusammenhang spielen Begriffe wie Selbsterkenntnis, Selbstfindung eine Rolle, wobei im Sinne von Jacques Lacan auch das Spiegelstadium genannt wird. Ziele solcher „emanzipatorischen Gemeinschaften“ sind neben der Überwindung individueller und gesellschaftlicher Entfremdung heute meist Frieden (nach innen und außen), Beheimatung oder Glück, zusammen mit einer Nachhaltigkeit.

Die europäischen Gemeinschaften, die im eurotopia-Verzeichnis aufgeführt sind, haben sich seit seiner Erstausgabe 1997 (143 Projekte, ca. 5.000 Menschen) bis zur Drittausgabe 2005 (416 Projekte, ca. 60.000 Menschen) in ihrer Mitgliederzahl mehr als verzehnfacht. Sie sind weltweit im Global Ecovillage Network (GEN) organisiert und in der europäischen Sektion über die älteste europäische Gemeinschaft Findhorn (Schottland) bei den UN als Nichtregierungsorganisation (NGO) akkreditiert. Am bekanntesten in Deutschland ist wohl die Kommune Niederkaufungen. Weitere größere Gemeinschaften sind das ZEGG, das Ökodorf Sieben Linden und der Stamm der Likatier. Die größte europäische Gemeinschaft ist Damanhur in Norditalien (über 1000 Bewohner, eigene Verfassung und alternative Währung), die möglicherweise ganzheitlichste und innovativste mag Tamera (Alentejo, Portugal) sein, die auf hoher Ebene (Kontakte und Kooperationen: UN, EU, Eurosolar u. a.) an Solarenergie, Feldtheorie, globaler Friedensarbeit und alternativen Sozialisierungsformen forschen. In diesem Sinne sind die GEN-Projekte nicht selten spezialisiert (z. B. auf nachhaltige Landwirtschaft, Menschenrechte, Tierschutz, oder Selbstbestimmtheit und Subkultur linker Stadtkommunen).