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In Seite Open Source Initiative:

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Anfang 1998 gab das Unternehmen Netscape angesichts schwindender Gewinne und hartem Konkurrenzkampf mit dem Internet Explorer von Microsoft die Quelltexte zu seinem Flaggschiff-Produkt Netscape Navigator frei. IBM stellte seinen Apache HTTP Server 1998 ebenfalls unter die Apache-Lizenz und der Konzern HP gründete 1999 seine Open-Source-Solutions-Operation. Die Konzerne reagierten damit auf die veränderten Bedingungen der Märkte und auf die starke Konkurrenz durch Entwicklungen im Internet/WWW.[1] Eine Gruppe von an freier Software und GNU/Linux interessierten Leuten entschied sich, einen neuen Marketing-Begriff für freie Software einzuführen, um diese im Wettbewerb mit proprietärer Software als geschäftsfreundlich, weniger ideologisch belastet und frei von den ethischen und sozialen Komponenten der Free Software Foundation darstellen zu können.[2]

Zeitgleich entwarf Bruce Perens, der ehemalige Projektleiter der Linux-Distribution Debian, die Open Source Definition. Debian sah sich angesichts der Nachbarlizenzen herausgefordert, genauer zu definieren, was die Freiheit sei, die das Projekt meint. Diese Positionen formulierte Perens nach Diskussion mit anderen Debian-Entwicklern 1997 im Debian Social Contract.[3] Dieser formuliert die Verpflichtung, dass Debian vollständig Freie Software bleibt, das Projekt alle Neuerungen an die Community zurückgeben und keine Fehler verstecken wird. Das wird weiterhin in den Debian Free Software Guidelines (DFSG) ausgeführt.

Aus dem Geist und Inhalt dieser beiden Texte entstand die OSD: Die Debian-spezifischen Referenzen wurden entfernt, „Free Software“ gegen „Open Source Software“ ausgetauscht und der Name geändert. Schließlich registrierte man für Software in the Public Interest, die Schirmorganisation von Debian, ein Certification Mark (CT) auf den Begriff „Open Source“. Ein CT ist eine Form von Warenzeichen oder auch Gütesiegel, das den Produkten von Dritten verliehen werden kann:

Die Gründung der Bewegung erfolgte 1998 durch Jon „Maddog“ Hall, Larry Augustin, Eric S. Raymond, Bruce Perens und andere. Unter den Gründern wird E. Raymond wahrscheinlich am stärksten mit dieser Bewegung identifiziert. Nach seiner Selbstbeschreibung war und bleibt er ihr „Theoretiker“, doch reklamiert er für sich selbst keinen exklusiven Führungsanspruch.

Die ebenfalls 1998 von Mitchell Baker für den geplanten Netscape Communicator entworfene Mozilla Public License gehörte gleich zu Beginn zu den zertifizierten Lizenzen, was dem Begriff Open Source durch die Verbreitung der Netscape-Software eine hohe mediale Aufmerksamkeit bescherte.

Nach der Gründung der Open Source Initiative wurden die Rechte an dem CT von Software in the Public Interest auf die OSI übertragen. Gut fünf Dutzend Lizenzen hat die OSI seit dem geprüft und zertifiziert, womit diese offiziell den geschützten Titel „Open Source“ tragen dürfen.[5] Um die Ausuferung der Anzahl der Lizenzen zu reduzieren, hat die OSI im Jahr 2007 eine Liste von 9 anerkannten Lizenzen herausgegeben, die entweder besonders gut geeignet sind oder eine hohe Bedeutung im bestehenden OSS-Umfeld haben.

Bruce Perens verließ später die OSI wieder, weil er die Opposition zur Free Software Foundation als schädlich empfand.