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In Seite Magnum Photos:

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Vom Verkauf der Bilder an Zeitschriften allein kann sich die Agentur schon lange nicht mehr finanzieren, inzwischen zählt der Verkauf von Büchern, Postkarten und Vintage Prints zu den weiteren Standbeinen. Aus diesem Grund wurde 1988 eine Kulturabteilung ins Leben gerufen, die Buch- und Ausstellungsprojekte rund um den Globus organisiert.

Derzeit zählt Magnum ca. 50 Mitglieder und 16 Korrespondenten mit Niederlassungen in Paris, London, New York und Tokio. Trotz der allgegenwärtigen Präsenz von Fernsehteams und Kameras, die unverzüglich über die Krisenherde und entlegensten Gebieten unserer Welt berichten können, hat sich Magnum einen hohen Stellenwert in der Berichterstattung bewahren können. Das Problem stellen eher die zurückgehenden Möglichkeiten der Publikation von Fotoreportagen dar.

Magnum-Fotografen, wie beispielsweise Paul Fusco, haben nicht den Ruf, kurz ein paar Aufsehen erregende Bilder zu „erbeuten“ und dann wieder zu verschwinden; nicht selten werben sie beharrlich lange Zeit um das Vertrauen ihrer „Objekte“.

Die Versuche, die finanzielle Situation der Agentur durch Ausstellungen, den Verkauf von Postkarten und gar Prints aus dem Archiv zu verbessern, schlugen in den 2000er Jahren weitgehend fehl. 2010 verkaufte Magnum schließlich ihr Archiv mit rund 185.000 Fotografien an die Firma MS Capital LP, an der auch Michael Dell beteiligt ist. Der Bestand sollte katalogisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Am 14. August 2020 wurde der inzwischen online veröffentlichte Katalog wieder aus dem Netz genommen, nachdem gegen den amerikanischen Magnum-Fotografen David Alan Harvey Vorwürfe wegen seiner darin enthaltenen Fotoserie Bangkok Prostitutes aus den 1980er-Jahren aufgekommen waren. Eines der Fotos zeigt ein laut Bildbeschreibung zwischen dreizehn und achtzehn Jahre altes Mädchen mit nacktem Oberkörper in einem Hotelzimmer; das Mädchen geht lächelnd auf den sitzenden oder liegenden Fotografen zu. Unklar ist, ob der Entstehung des Fotos womöglich der sexuelle Missbrauch eines Kindes zugrunde liegt bzw. die Szene anderweitig vom Fotografen beeinflusst wurde – womit er ethische Grundsätze verletzt hätte – oder ob die Szene in Wirklichkeit gestellt ist, ohne dass dieser Umstand in der Bildbeschreibung deklariert worden wäre.[1]