Citation Hunt

Das unten stehende Wikipedia-Snippet wird von keiner verlässlichen Quelle unterstützt. Kannst du eine finden?

Klicke auf Verstanden!, um zu Wikipedia zu gehen und das Snippet zu reparieren, oder Nächstes!, um ein anderes zu sehen. Viel Glück!

In Seite Clubsessel:

"

Grundlage eines Clubsessels bildet immer ein stabiler Holzrahmen, idealerweise aus Hartholz wie Buche und Eiche, in manchen Fällen aber auch aus Weichholz wie Fichte oder Tanne. Der Gestellrahmen wurde mit Jutegurten über Kreuz auf die Unterseite gespannt und erhielt so eine solide Grundlage für den folgenden Polsteraufbau. Um die gewünschte Polsterhöhe und hohen Sitzkomfort zu erreichen, wurden so genannte „Doppelkegelfedern“ oder auch „Taillenfedern“ verwendet. Sie dienten als Einzelfedern zum Aufbau herkömmlich geschnürter Federpolster. Zwar waren diese Federn schon 1790 erfunden worden, wurden aber zunächst noch als offene, unverknotete Federn verwendet. Gebrauchsfähig wurden sie erst mit der Kenntnis der Stahldrahtherstellung im 19. Jahrhundert; sie hatten anschließend im Biedermeier und im Historismus ihre Blütezeit.

Die Taillenfedern wurden in der richtigen Stellung mit mindestens vier Stichen auf die Gurte genäht. Hier galt es besonders vorausschauend zu arbeiten: Eine jetzt mit dem Knoten im obersten Federring im Winkel von 45° zum Gurtkreuz stehende Feder setzte eine spätere „Französische Schnürung der Füllfäden“, ein im Winkel von nur 22,5° stehender Knoten eine spätere „Deutsche Schnürung“ voraus. Je nach Wahl des Stichs konnte man den Federring halb oder ganz umschlingen, jedoch mussten die Nähstiche dicht an den Federring gezogen werden, um ein Verschieben der Federn zu verhindern.

So auf die Jutegurte genäht, konnte man die Federn nach dem später gewünschten Härtegrad und der gewünschten Höhe mit individuell gestellten „Stell-, Retoure- und Knotenfäden“ in Längs- und Querschnürung mit Schlingen, Bohnen und Knoten in Form bringen. Für solche Sitzpolsterungen wurden im Allgemeinen sechs- bis achtgängige Taillenfedern mit einer unbelasteten Federhöhe zwischen 17 und 34 cm und Drahtdurchmessern von 3,2 bis 4,0 mm verwendet. Je größer der Drahtdurchmesser gewählt wurde, desto größer war auch die Tragfähigkeit des Polsters.

Zur Erzielung des Sitzgefälles und der größeren Nachgiebigkeit nahmen die Federn nach hinten hin in der Gangzahl und im Drahtdurchmesser ab. Clubsessel mit vorgebauter Sitzkante erhielten eine hochgestellte Vorderkante, indem die Federn der vordersten Reihe auf der Vorderzarge oder einer dort angebrachten Holzleiste mit Krampen befestigt wurden. Ein vorher darunter angebrachter Jutestreifen verhinderte beim Benutzen störende Geräusche (und ist auch heute noch als „Klapperstreifen“ bekannt). Ein Hochstellen der vorderen Federreihe erforderte Federn mit geringerer Gangzahl und führte dazu, dass diese Federn als sogenannte „freistehende Federkante“ separat geschnürt werden mussten. Anschließend wurden mit Kantendraht die äußeren Federringe verstärkt. Den Abschluss bildeten Füllfäden, bei denen man grundsätzlich die doppelrechtwinklige Schnürung (doppelte französische Schnürung) und die Diagonalschnürung (deutsche Schnürung) unterscheidet. Unterschied beider Schnürungen ist, dass durch die deutsche Schnürung eine festere Oberfläche entsteht, da der oberste Federring hierbei achtmal gefasst wird, gegenüber der französischen Schnürung, bei der der Federring nur viermal gefasst wird.

Der nun entstandene Polsteraufbau wurde mit einer Lage Federleinwand bespannt. Das folgende Formpolster (ältere Bezeichnung „Fasson“; französisch: Form) ist die tragende Polsterschicht mit geringer Weichheit, die durch die Polsterkante in Form gebracht wird. Als gebräuchlichste Polsterfüllstoffe hierfür galten pflanzliche Füllstoffe wie Afrik, das aus den Blättern der Zwergpalme gewonnen wird; aber auch Alpengras oder Waldhaar, so genanntes Riedgras, kamen in Süddeutschland häufig vor. Auf dem Federleinen wurden Lasierstiche gezogen, etwa drei Zentimeter Füllstoff aufgelegt und gut verzupft unter die Lasierstiche geschoben. Anschließend wurde Fassonleinwand übergeheftet, angesteckt und durchgenäht, durchgesessen und nochmals nachgezogen. Die folgende Pikierung aus tierischen Füllstoffen wie Rinder- und Rosshaar glich die Unebenheiten des Formpolsters aus und gab dem Polster die notwendige Oberflächenweichheit.

Abgerundet wurde der Sitz eines Clubsessels mit einem lose aufliegenden federgefüllten Kissen. Der beschriebene klassische Polsteraufbau sollte sich auf alle Fälle im Sitz- und Rückenbereich eines solchen Sessels befinden, kommt aber bei manchen Sesselformen auch in den Armlehnen vor.