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In Seite Paul Goodman:

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Die Offenheit, mit der Goodman über sein bisexuelles Leben und seine Liebschaften schrieb und sprach (insbesondere in seinem Essay The Politics of Being Queer (1969)), erwies sich als einer der wichtigsten kulturellen Sprungbretter für die sich in den frühen 1970er Jahren entwickelnde schwule Befreiungsbewegung. Seine eigenen Ansichten liefen jedoch der modernen Konstruktion der Homosexualität zuwider. Er war der Meinung, dass beides krank sei: nicht mit einer Person des anderen Geschlechts sexuell zu verkehren und keine homosexuellen Freuden zu kennen.

Weiterhin war er der Ansicht, dass sexuelle Beziehungen zwischen Männern und Knaben natürlich und gesund seien und die Grundlage für eine langandauernde Freundschaft sein könne. Goodman bedauerte, dass die heutige (1971) Jugend nicht mehr die „großzügige Haltung“ gegenüber den sexuellen Wünschen Älterer habe, die er als Jugendlicher hatte.[1] In Bezug auf seine eigenen sexuellen Beziehungen mit Knaben, die die Öffentlichkeit verdamme, stellte er fest, dass das eigentlich Obszöne sei, dass die Gesellschaft einen wie einen Kriminellen Scham fühlen lasse für etwas, was menschliche Wesen wirklich brauchten.

Die Probleme der modernen Erziehung diagnostizierend – die Lähmung der Energie der Schüler und die Abtötung ihrer Neugier und Kreativität – unterstrich er, dass eine gute Lehrer-Schüler-Beziehung unvermeidlich auch sexuelle Aspekte habe und dass ein Eingestehen und geeignete Kanalisierung der daraus entstehenden Spannungen zu einem besseren Erziehungssystem führen würde. In einem Interview sagt er 1971 diesbezüglich: „Der Aspekt des Verliebtseins zwischen Schülern und Lehrern scheint mir ein wichtiger für die pädagogische Beziehung im allgemeinen zu sein.“[1]