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In Seite Basken:

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In den politischen und gesellschaftlichen Debatten wird der Begriff die Basken (bzw. Baske/Baskin) (wie häufig bei Ethnonymen) in zwei unterschiedlichen Bedeutungen benutzt, zum einen als Bezeichnung für eine ethnische Gruppe[1] bzw. ein Volk der Basken, zum anderen als Bezeichnung für die Gesamtheit der Bevölkerung des Baskenlandes bzw. seiner (jeweiligen) Teile unabhängig von weiteren Gemeinsamkeiten. In beiden Verwendungsweisen ist der Begriff Basken nicht eindeutig definiert bzw. in der Definition umstritten; da weder über die Frage der Zugehörigkeit von Personen zu den ethnischen Basken noch über die territoriale Ausdehnung des Baskenlandes Einigkeit besteht. In beiden Fällen ist vor allem die konkrete Abgrenzung des Begriffs Basken in der jeweiligen Bedeutung (geografisch oder ethnisch) problematisch.

Im ersten Fall betrifft das die Frage der ethnischen Zuordnung von Personen, auf die nur eine bestimmte Anzahl der spezifisch baskischen Merkmale zutreffen (auch diese Merkmale sind umstritten). Im zweiten Fall, wenn der Begriff Basken in Sinne von die Bewohner des Baskenlands verwendet wird, umfasst das Abgrenzungsproblem die Frage nach der konkreten geografischen Ausdehnung des Baskenlandes. Neben einer großen Anzahl Menschen, deren individuelle Zugehörigkeit (Baske oder Nicht-Baske) aufgrund fehlender von allen Seiten anerkannter Definitionen nicht objektiv geklärt werden kann, gibt es auch einen nicht unerheblichen Personenkreis, der von beiden Verwendungsweisen des Begriffs Basken relativ unstrittig erfasst wird, also Menschen, die in Gebieten leben, die eindeutig dem Baskenland zugerechnet werden und auf die alle wichtigen Merkmale (siehe unten) zutreffen, die der baskischen Ethnie zugeschrieben werden.

Heute ist es unter Wissenschaftlern z. T. umstritten, ob der Begriff der Ethnie im wissenschaftlichen Kontext noch zeitgemäß angewendet werden kann. Im konkreten Fall der Basken ändert dies allerdings nichts an den realen Gegebenheiten einer Bevölkerungsgruppe mit sehr weitreichenden Besonderheiten wie starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, eigene Sprache, Kultur, Geschichte und Politik. Diese Besonderheiten sind das Produkt eines geschichtlichen und vorgeschichtlichen gesellschaftlichen Entwicklungsprozesses und konstituieren heute das, was je nach politischem Standpunkt oder wissenschaftlicher Auffassung als baskische Ethnie, Nation, Nationalität, nationale Minderheit, Bevölkerungsgruppe und Gesellschaft bezeichnet wird.

Auf Baskisch wird die Basken mit euskaldunak (deutsch: Sprecher des Baskischen) oder mit euskal herritar (deutsch: Volk des Baskenlandes) wiedergegeben. Dabei wird der Begriff euskaldunak, der eigentlich Baskischsprecher bedeutet, heute auch für ethnische Basken verwendet, die nicht Baskisch sprechen, und darüber hinaus bezeichnet der Begriff auch ganz allgemein alle Menschen, die die baskische Sprache erlernt haben, völlig unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Wohnort. Der Begriff der baskischen Ethnie wird in den heutigen politischen Debatten nicht mehr verwendet, da er durch die biologisch-rassistische Ideologie, die (dem damaligen europäischen Zeitgeist entsprechend) den baskischen Nationalismus der Anfangszeit dominierte, heute immer noch mit dem Begriff der „Rasse“ in Zusammenhang gebracht wird. Entsprechend ist auch der Begriff euskotarrak (deutsch: ethnische Basken), eine Wortschöpfung von Sabino Arana, dem Begründer des baskischen Nationalismus (Abertzale), nicht mehr in Gebrauch.[2]

Die heutige baskisch-nationalistische Politik verwendet meist die Begriffe Volk, Gesellschaft und Nation, während nichtnationalistische oder spanisch-nationalistische Kreise eher die Begriffe Gesellschaft und Nationalität bevorzugen und französische nationalistische Politiker von der Bevölkerung, Region und (kulturellen) Spezifität sprechen. Die baskisch-nationalistische Politik betont durch die Verwendung des Begriffs baskisches Volk zudem auch die Forderung nach der Verwirklichung des Selbstbestimmungsrechts der Völker, wie es von der UNO definiert wurde. In diesem Zusammenhang ist auch die Doppelbedeutung des Wortes Volk (spanisch pueblo) im Sinne von ethnisches Volk und im Sinne von Staatsvolk, eines angestrebten baskischen Staates, durchaus nicht ungewollt. Heftige Kontroversen löst auch die Verwendung des Begriffs baskische Nation aus, Politiker und Anhänger des baskischen Nationalismus unterstreichen mit dieser Begriffsverwendung den politischen Anspruch einer vollständigen, alle politischen und gesellschaftlichen Bereiche umfassenden, Gleichstellung der baskischen Nation neben der spanischen und der französischen.

Neben dem Begriff Basken (span.vascos) werden im spanischen Sprachgebrauch meist die Begriffe baskisches Volk (span. pueblo vasco), baskische Gesellschaft (span. sociedad vasca) und die baskischen Bürger (span. ciudadanía vasca) verwendet. Der erste Begriff bezieht sich stärker auf die ethnische Bevölkerungsgruppe der Basken, die letzteren Begriffe beziehen sich dagegen deutlicher auf die Gesamtheit der Bevölkerung des Baskenlandes. Auch diese drei Begriffe sind nicht eindeutig definiert und werden in der Politik je nach aktueller Problematik verwendet.[3] Dabei verwenden die meisten politischen Akteure und Parteien beide Begriffe jedoch meist mit bestimmten Präferenzen. Im Statut der Autonomen Gemeinschaft des Baskenlandes (1979) ist beispielsweise in Artikel 1 vom Pueblo Vasco[4] (baskisches Volk) die Rede, die spanische Verfassung verwendet die Formulierung: „Völker von Spanien“[5] (span.: pueblos de España) und bezeichnet diese auch als Nationalitäten.[6]