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In Seite Jamaika:

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Die Inflation seit den 1980er Jahren und die Verteuerung des US-Dollars im Vergleich zum jamaikanischen haben die Preise steigen lassen, insbesondere für Importgüter. Durch geringere Exporte gingen viele Arbeitsplätze verloren, besonders in der Landwirtschaft. Zudem verlor fast jeder Einwohner zumindest einen Teil seiner Ersparnisse beim Zusammenbruch des Finanzsektors. Die Landflucht nahm zu, besonders nach Kingston, wo viele slumartige Wohnviertel existieren. Die Regierung unternahm große Anstrengungen, um Wohnraum zu schaffen; unter anderem entstanden in Portmore zehntausende billige Wohnungen. Die grundlegenden sozialen Probleme wurden aber nicht gelöst.

Die schlechte Lebensqualität fördert die Kriminalität, die heute das größte Problem der Insel ist. In den Städten haben sich Banden gebildet, die durch Drogenhandel und Schutzgelderpressung Geld verdienen. Seit den 1970er Jahren unterhalten auch die Gewerkschaften und die eng mit ihnen verbundenen Parteien bewaffnete Banden, die Viertel kontrollieren, in denen besonders viele der eigenen Anhänger leben. Gerade junge Menschen sehen in den Banden die einzige Möglichkeit, schnell an Geld zu kommen. Im Jahr 2009 starben 1683 Menschen als Opfer von Kriminalität, was etwa 60 Toten pro 100.000 Einwohner entspricht. Zum Vergleich: Im Jahr 2002 lag die Quote in den USA bei 5,7 pro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2006 wurden bei Einsätzen der jamaikanischen Polizei weitere 277 Personen getötet.[1] Die Zahl der Morde sank im Jahr 2011 auf 1124 (40 pro 100.000 Einwohner)[2], die Mordrate ist trotzdem weiterhin eine der höchsten der Welt.[3] 1498 starben im Jahr 2022, die Tötungsrate lag im Jahr 2021 bei 52,1.[4]

Auch andere karibische Staaten wie Honduras und El Salvador haben stark mit Bandenkriminalität zu kämpfen.[3]

Die Kriminalitätsrate ist eine der höchsten der Welt; die Aufklärungsrate liegt bei etwa 40 %. Die wenigen Gefängnisse stammen größtenteils noch aus der Kolonialzeit und sind überbelegt. Die Haftbedingungen sind meist schlecht. Jamaika ist Durchgangsstation des Drogenhandels von Süd- nach Nordamerika. Den Schätzungen des Sicherheitsministeriums zufolge passieren jährlich rund 80 Tonnen Kokain die Insel. Der Schmuggel ist für die Zwischenhändler sehr lukrativ. Viele Küstenregionen werden von mafiösen Organisationen kontrolliert, was unter anderem daran liegt, dass sich die Polizei auf die Städte konzentriert. Eine Zusammenarbeit mit den USA konnte die Geschäfte nicht beeinträchtigen, was unter anderem daran liegt, dass Korruption unter hohen Beamten weit verbreitet ist. Transparency International führt Jamaika in seinem Korruptionsbericht 2016 auf Platz 83 von 176.[5]

Mit den Streitkräften Jamaikas wird immer härter gegen die Bandenkriminalität vorgegangen. Die Regierung verhängte oft den Ausnahmezustand.[3]