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In Seite Leichter Ladungsträger Goliath:
"Grundidee der Ladungsträger ist es, ein Wirkmittel wie Bomben oder Brandsätze möglichst nahe an den Gegner zu bringen, um dort Schäden zu verursachen. Kriegsmaschinen, Brandsätze, Rollbomben und Torpedos erreichen dies auf unterschiedliche Art, und Mineure haben schon in den Türkenkriegen mit Sprengladungen die Stadtmauern von Wien angegriffen. 1878 patentierte der Engländer Louis Brennan die erste brauchbare Erfindung zur Fernsteuerung von Torpedos mit Zugdrähten. Nikola Tesla erfand 1899 eine Funkfernsteuerung für Automobile und Halbtaucher.[1] 1903 meldete der Franzose Gustave Gabet eine Erfindung zum Patent an, die er „Vorrichtung zum Fernantrieb mittels elektrischer Wellen“ nannte und die für die Steuerung und Explosionsauslösung von Fernwaffen vorgesehen war.[2]
Im Ersten Weltkrieg wurden um 1915 die ersten „Land-Torpedos“ entwickelt. Frederick Richard Simms hatte sich ab 1899 mit leichten Panzerfahrzeugen beschäftigt und meldete 1915 sein „Demolition Vehicle“, einer der frühesten Ladungsträger im 20. Jahrhundert, zum Patent an (britische Patent-Nummer 7222). Es wurde nie gebaut; spätere Ladungsträger hatten ebenfalls Gleisketten, Motorantrieb und elektrische Fernsteuerung.[3][4]
Die Pattsituation im Ersten Weltkrieg (Stellungskrieg) führte auf der französischen Seite bereits 1915 zur Entwicklung von „Land-Torpedos“. Das erste bekannte Modell war der „Aubriot-Gabet Torpille Electrique“, das über Kabel ausschließlich vorwärts und rückwärts gesteuert werden konnte. Die Sprengladung war mit weniger als 100 kg vergleichbar mit den späteren leichten Ladungsträgern. Seine Geländegängigkeit war beschränkt und seine Unfähigkeit Kurven zu fahren sehr hinderlich.
Ein weiteres Gerät dieser Art war der Schneider Crocodile, der ebenfalls ab 1915 erprobt wurde und eine etwas geringere Ladung als das Gerät von Aubriot-Gabet bewegen konnte. Auch dieses Gerät erlangte über seine Einsätze im Ersten Weltkrieg hinaus wenig allgemeine Bekanntheit.
Vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die alten Ideen wieder aufgegriffen und mit dem Véhicule Pommellet verfügten die französischen Streitkräfte über einen Vorläufer des späteren schweren Ladungsträger Borgward B IV. Doch auch an einem leichten Ladungsträger hatten französische Ingenieure bei Beginn des Krieges gearbeitet. Insbesondere Adolphe Kégresse, der bekannte Entwickler von Halbkettenfahrzeugen, hatte an einem kleineren Sprengpanzer gearbeitet.
Nach dem Sieg der Wehrmacht im Westen fielen viele Prototypen, Vorserienfahrzeuge und Konzepte in die Hände der deutschen Wehrmacht. In der Literatur wird beschrieben, dass die Wehrmacht eines der Véhicule Pommellet aus der Seine geborgen und als Vorlage für die Entwicklung des Borgward B IV genommen habe. Dieses verhältnismäßig schwere Fahrzeug wurde über einen längeren Zeitraum erprobt.
Der schwere Ladungsleger „Borgward B IV“ (Sd.Kfz. 301) war ein vollwertiges Fahrzeug, das auf dem Marsch von einem Fahrer gelenkt und erst kurz vor dem Ziel per Funk ferngesteuert wurde. Mit diesem konnte eine Sprengladung von bis zu 500 Kilogramm über eine Vorrichtung im Ziel abgeladen werden, wonach der Ladungsträger wieder verwendet werden konnte. Der Verwendungszweck war, Bunker, Brücken, feindliche Stellungen oder sogar Panzer aus sicherer Entfernung sprengen zu können. Die leichten Ladungsträger konnten die Sprengladung nicht absetzen, sondern wurden zusammen mit ihr gesprengt ('Kamikaze').
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