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In Seite Reinhard Falter:

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Nach dem Abitur in München studierte er dort und in Darmstadt Philosophie und Geschichte. Von 1989 bis 1994 war er der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Fließgewässer in Bayern. Es gelang ihm zu bewirken, dass Teile der Isar renaturiert wurden. Seit 1986 ist er Dozent an Volkshochschulen, vorwiegend an der Münchner Volkshochschule. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des Instituts für Naturphilosophische Praxis (INAP). Seine neopaganistische Philosophie ist Grundlage seines Einsatzes für den Naturschutz. Er ist vom Kreis der Münchner Kosmiker um Ludwig Klages und den Mystagogen Alfred Schuler beeinflusst, an dem auch Stefan George teilnahm. Im Juli 2014 wurde er mit der Abhandlung Natur neu denken von der Universität Nordland (Bodø/Norwegen) zum Dr. philos. promoviert.

Falter ist Buchautor und Anbieter esoterischer Seminare zur Auslegung des menschlichen Seelenlebens in landschaftlichen Kategorien sowie umgekehrt der Landschaft als Spiel der Grundcharaktere des Seins (Götter der Erfahrungsreligion). Dazu hat er in dem im Alber Verlag erscheinenden Jahrbuch Psycho-logik einen Artikel Natur als Spiegel und Rahmen veröffentlicht. Er vertritt einen Naturschutzgedanken, der die Erhaltung von Schönheit und Urtümlichkeit der Natur betont. Falter steht in der Tradition des Heimat- und Landschaftsschutzes, den er mit einer antik begründeten neuheidnischen „Naturphilosophie“ (Genius loci) anreichert. Unter Bezug auf Rudolf Bahros Logik der Rettung setzt er auf eine spirituelle Elite, die diese Zusammenhänge verstanden habe, während die Nutzungsinteressen von Mehrheiten aus den Bedürfnissen und Interessen reduzierter Individuen kämen. Falter vertritt eine Konservative Revolution und will für eine kommende Ökoapokalypse auch auf die Unterstützung und Indienstnahme einer Diktatur vorbereitet sein.[1]

Zusammen mit dem norwegischen Philosophen Anders Lindseth und im Austausch mit dem Biologen Michael Beleites (die Freundschaft geht auf die blockübergreifende Ökoarbeit der 1980er Jahre zurück) entwickelte er eine Philosophie des Natur-sein-Lassens oder Natur-positiv-Denkens (nicht negativ als „nicht vom Menschen gemacht“) bzw. Wirken durch Sein statt durch Tun als Prinzip der Natur. Als Name dafür erscheint ab 2006 „Struktivität“, ein von dem Medizinhistoriker Manfred Porkert geprägtes Kunstwort, um ein Medium zwischen Aktivität und Passivität zu bezeichnen, das dem nahe kommt, was im traditionellen ostasiatischen Denken das Wirkprinzip ist.

Falter befasst sich mit antiker Numismatik, vor allem mit den Prägungen römischer Provinzen. Zu seinem Spezialgebiet gehören unter anderem Flussgottheiten auf antiken Münzen. Im Jahr 2009 wurde ein Teil seiner Sammlung unter dem Titel Salus Provinciarum – Eine Sammlung von Flussgottdarstellungen auf Münzen des Römischen Ostens publiziert. Nebenbei schreibt er Artikel für Fachzeitschriften, wie Geldgeschichtliche Nachrichten, moneytrend, The Celator, Münzen und Papiergeld. Unter den Aufsätzen findet sich die achtteilige Serie Einführung in die antike Numismatik mit Sammleraugen.[2]