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In Seite Frontalhirnsyndrom:
"Frontalhirnsyndrom ist die Sammelbezeichnung für denjenigen Symptomkomplex, der durch eine Schädigung der vorderen Anteile des Stirnhirns hervorgerufen wird.
Es bestehen Ähnlichkeiten zum Dysexekutiven Syndrom, das sich auf beeinträchtigte exekutive Funktionen bezieht. Sowohl „Dysexekutives Syndrom“ als auch „Frontalhirnsyndrom“ sind jedoch als Begriffe in der Fachwelt umstritten.
Eine Gleichsetzung sollte vermieden werden, da beide Begriffe unterschiedliche Dinge bezeichnen. So zielt die Bezeichnung „Dysexekutives Syndrom“ auf Störungen diverser kognitiver Funktionen mit deutlich unterschiedlicher Symptomatik von Patient zu Patient ab – während die Bezeichnung „Frontalhirnsyndrom“ die anatomische Lokalisation einer Schädigung angibt. Bei Schäden im Frontalhirn müssen jedoch nicht immer zwingend exekutive Funktionen betroffen sein. Und umgekehrt kommt es zu gestörten exekutiven Funktionen nicht nur bei Schäden im Frontalhirn, da auch die ungestörte Funktionsfähigkeit anderer Gehirnbereiche (z. B. des Thalamus) für die exekutiven Funktionen erforderlich ist. Ein prominenter Patient mit einem Frontalhirnsyndrom war Phineas Gage, welcher im Jahr 1848 eine Läsion im präfrontalen Kortex (besonders orbitofrontal) erlitt und diese überlebte.
Allgemein schreibt man diesem auch als präfrontaler Cortex bezeichneten Hirnteil eine Analyse- und Überwachungsfunktion zu. Daher wurde für ihn auch der Begriff „supervisory attentional system“ (SAS) eingeführt. Es besteht ein dichtes Netzwerk zu vielen anderen Hirnteilen. Auf diese Weise können unterschiedlichste Informationen analysiert, bewertet, „verrechnet“ und die Ergebnisse wieder zurückgesendet werden – ähnlich dem zentralen Prozessor (CPU) eines Computers. Aufgrund der zahlreichen präfrontalen Verbindungen („Projektionen“) zu anderen Gehirnstrukturen können auch Läsionen in anderen Hirnabschnitten zu einem Dysexekutiven Syndrom führen, z. B. Thalamus, kortikale oder subkortikale limbische Strukturen, Basalganglien.
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