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In Seite Messie-Syndrom:

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Die Betroffenen leiden an einem Defizit, ihre Handlungen geplant und zielgerichtet an der Bewältigung ihrer alltäglichen Aufgaben auszurichten. Dies kann sich äußern in:

  • Unordentlichkeit bis zu Geruchsbelästigung und hygienischen Problemen[1]
  • zwanghaftem Sammeln wertloser oder verbrauchter Dinge
  • chronischen Problemen mit Zeiteinteilung und Pünktlichkeit
  • Lähmung der Handlungsfähigkeit (Handlungsblockade) auch in wichtigen Situationen
  • Versäumen bzw. Nichterledigen (Aufschieben) normaler sozialer Verpflichtungen. (Es kann beispielsweise vorkommen, dass die gesamte Post – ob Werbung, wichtige Briefe oder Mahnungen – ungeöffnet liegenbleibt.)
  • eingeschränkter sozialer Umgang
  • Hilflosigkeit unter dem Druck des Chaos[1]

Messies neigen zum Sammeln bzw. Horten von Sachen, die von den meisten Menschen als wertlos angesehen und weggeworfen würden. Die Betroffenen sind meist unfähig, den realen Wert dieser Gegenstände einzuschätzen und zwischen wichtig und unwichtig, brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden. Oft sehen sie die Irrationalität ihres Hortens zwar ein, sind aber nicht in der Lage, der Einsicht entsprechend zu handeln. Mitunter haben sie auch ganz konkrete Vorstellungen, wozu sie die betreffenden Gegenstände verwenden wollen, schaffen es aber nicht, diese Planung umzusetzen.[1] Wohingegen Sammler ihre Dinge meist nach Prinzipien ordnen, haben Messies inmitten ihrer Gegenstände zwar durchaus eine Orientierung, verlieren aber schließlich den Überblick darüber.[2][3]

Im Extremfall führt die Anhäufung von Gegenständen dazu, dass größere Bereiche der Wohnung oder sogar eines ganzen Hauses nicht mehr betretbar sind. Manchmal verbleiben nur noch enge Gänge zwischen großen Haufen, Kisten und Säcken. Durch diese Mengen an gestapelten Gegenständen wird die Reinigung der Wohnräume fast unmöglich. Falls Fenster und Türen zugestellt sind, kann es innerhalb der Wohnung zu einem Mangel an Frischluft und Tageslicht kommen. Im Endeffekt kann es zur Unbewohnbarkeit der Wohnung führen.[1]

Eng mit dem gegenständlichen Horten verknüpft ist manchmal auch das immaterielle Aufschieben von Verpflichtungen zugunsten anderer, weniger dringender Handlungen (Prokrastination). Daher haben Messies häufig Schwierigkeiten, Prioritäten zu setzen, Notwendiges zu erledigen und ihre Handlungen gemäß eigener Zielsetzungen effektiv zu steuern. Insbesondere die Umsetzung geplanter Handlungen, die nicht aktuell befriedigend sind, fällt ihnen schwer, ebenso eine aufgabengerechte Zeiteinteilung. Ähnlich wie bei einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) sind also die sogenannten exekutiven Funktionen gestört.[1]

Auch haben Messies oft das Problem, dass sie sich zwar voller Elan in neue Aufgaben stürzen und viel organisieren, aber dann letzten Endes feststellen, dass sie nicht in der Lage sind, die Aufgaben den selbst gemachten Vorgaben entsprechend auszuführen. So bleiben viele angefangene Projekte liegen und tragen dazu bei, die Unordnung im Leben zu vergrößern.

Viele Messies schämen sich ihrer Unordnung und leiden darunter. Infolge sozialer Isolation kommen Betroffene oft nicht in die Lage, dass andere Menschen ihr Problem erkennen, oder dass sie von sich aus Hilfe suchen. Nach außen sind Messies meistens unauffällig. Sie erscheinen oft als offene, optimistische, vielseitige und kreative Menschen, häufig sind sie auch gut gekleidet und gepflegt. Manchmal haben Messies – scheinbar paradox – eine Tendenz zum Perfektionismus.

Teilweise führt dieses Verhalten zu Schwierigkeiten im sozialen Umgang bis hin zur Verwahrlosung. Viele Messies führen nach außen ein normales, unauffälliges Leben. Allerdings zeigen sich manchmal im Verhalten nach außen gewisse Symptome, wobei die Abgrenzung manchmal schwierig ist. Auch Menschen, deren Wohnung ordentlich sein mag, die aber ein subjektives Gefühl einer Überforderung bezüglich der Ordnung in ihrer Wohnung haben, werden bisweilen als Messies bezeichnet. Als kennzeichnend gilt die Blockade des Handelns in der eigenen Wohnung.[4]