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In Seite Kaliningrad:

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Gemäß dem Potsdamer Abkommen wurde der nördliche Teil der deutschen Provinz Ostpreußen (das heutige Kaliningrader Gebiet) mit der Provinzhauptstadt Königsberg (seit 1946 Kaliningrad) bis zu einer endgültigen territorialen Festlegung durch eine gesamtdeutsche Friedensregelung unter sowjetische Verwaltung gestellt. Josef Stalin machte jedoch klar, dass die Sowjetunion den nördlichen Teil der ehemaligen Provinz Ostpreußen mit Verweis auf den propagierten „urslawischen Boden“ und der Begründung, dass Russland keine eisfreien Häfen zur Ostsee habe, annektieren werde. Die Annexion erfolgte am 17. Oktober 1945, die Eingliederung in die Russische Sowjetrepublik am 7. April 1946.

Am 4. Juli 1946 wurde die Stadt in Kaliningrad umbenannt, nach dem kurz zuvor verstorbenen Präsidenten der UdSSR Michail Iwanowitsch Kalinin. Die Umbenennungskampagne für die sonstigen Ortschaften des Kaliningrader Gebietes fand dagegen erst im Herbst 1947 statt.[1]

Für die verbliebene deutsche Bevölkerung (ca. 25.000 Menschen) bestand zunächst ein Ausreiseverbot. Ihre Vertreibung begann erst auf Befehl Stalins vom 11. Oktober 1947. Zwei Jahre zuvor hatte eine solche Maßnahme keineswegs festgestanden, schon weil die sowjetische Seite nicht mit einer nennenswerten Anzahl zurückgebliebener Deutscher gerechnet hatte. Die örtlichen Behörden scheinen auch mit der Möglichkeit gerechnet zu haben, dass die Deutschen als nützliche Arbeitskräfte in die Sowjetunion eingebürgert werden könnten.[2] Die plötzliche Zunahme von Ausreiseanträgen im Sommer 1947 kam jedenfalls überraschend, bevor Stalin die endgültige Aussiedlung in die Sowjetische Besatzungszone anordnete.

Seit den 1950er Jahren wurde Kaliningrad als militärisches Sperrgebiet abgeschottet. Es sollte eine sowjetische Musterstadt werden. 1969 wurden die Überreste des völlig zerstörten Königsberger Schlosses durch Sprengung beseitigt. Das Rätehaus, das neben dem Standort des ehemaligen Schlosses errichtet wurde, blieb bis zum Abriss aufgrund von statischen Problemen eine Bauruine. Die Ruinen der ehemaligen Königsberger Innenstadt wurden in den Nachkriegsjahren großflächig abgeräumt und das weitläufige, planierte Areal zu Grün- und Freiflächen umgewandelt oder mit Hochhaussiedlungen in Plattenbauweise bebaut. Bis 1992 war Kaliningrad für westliche Besucher schwer erreichbar. Ab 1990 begann unter offizieller Förderung eine Rückbesinnung auf die fast 700-jährige deutsche Vergangenheit der Stadt.

Es wurde berichtet, dass während der Verhandlungen zum Zwei-plus-Vier-Vertrag im Sommer 1990 der sowjetische Generalmajor Geli Batenin dem Leiter des politischen Referats der deutschen Botschaft, Joachim von Arnim, angeblich Verhandlungen über Kaliningrad angeboten habe, die von Arnim allerdings abgelehnt wurden.[3]