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In Seite Iyasu V.:

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Ende 1915 folgte Iyasu dem deutschen Drängen und dem Aufruf des türkisch-osmanischen Sultan-Kalifen zum „Heiligen Krieg“. Zuvor hatte es zwei vergebliche Versuche von deutsch-türkischer Seite gegeben, getarnte Missionen über das Rote Meer nach Äthiopien zu senden, deren Zweck es war, den Kriegseintritt Äthiopiens auf Seiten der Mittelmächte zu befördern. Die erste Mission im Februar 1915 stand unter Leitung des Ethnologen Leo Frobenius, die zweite im Juni 1915 unter Leitung von Salomon Hall. Beide Missionen wurden jedoch durch die Italiener in Eritrea abgefangen. Außerdem versuchte der deutsche Gesandte in Addis Abeba, Friedrich Wilhelm Karl von Syburg, Äthiopien mit Versprechungen auf künftige Gebietsgewinne am Roten Meer zum Kriegseintritt zu bewegen.[1] Anfang 1916 erschienen deutsche U-Boote vor Eritrea, und auch nach Äthiopien geflohene somalische Rebellen bzw. Abgesandte des somalischen Derwisch-Aufstandes innerhalb des von Briten beanspruchten Territoriums erhielten deutsche Waffen. Statt der Küste zum Roten Meer oder Somalia ließ er jedoch den anglo-ägyptischen Südsudan angreifen. Dort hatten deutsche Agenten parallel einen Aufstand christlicher Afrikaner sowie muslimischer Darfuris inszeniert, während pro-türkische Senussi aus Libyen durch Ägypten in den Nordsudan vorstoßen sollten. Iyasus Unternehmen scheiterte jedoch schon im Anfang, seine deutlich unterlegenen äthiopischen Truppen wurden im Mai rasch geschlagen. Die Alliierten sahen ihn folgerichtig als Feind, anglo-ägyptische Truppen stießen im Gegenzug rasch und unaufhaltsam auf Addis Abeba vor.

Parallel dazu fachten britische Agenten im September unter den Adeligen von Shewa eine Rebellion gegen ihn an. Iyasu und sein Vater wurden im Oktober 1916 in der Schlacht von Segale, nördlich Addis Abeba, geschlagen. Bis 1917 hielt er sich in seiner Residenz Harar auf. Iyasu wurde noch vor seiner eigentlichen Krönung vertrieben und schließlich nach Jahren der Flucht als von nur noch wenigen Bevölkerungsteilen (insbesondere den Afar des Awsa-Sultanates) anerkannter Gegenkaiser 1921 inhaftiert. Während des Putsches wurde 1916 beschlossen, dass Iyasus Tante Zewditu neue Kaiserin sein sollte. Iyasus Cousin Tafari Mekonnen (Haile Selassie), der Sohn des Ras Mekonnen, wurde zum Regenten und Thronfolger ernannt, konnte aber erst 1928 König (Negus) werden und erst nach Zewditus Tod 1930 zum Kaiser gekrönt werden. 1936 ging Haile Selassie ins britische Exil (bis 1941), nachdem italienische Invasionstruppen mit modernen Kampfmitteln wie Panzern und Giftgas den Widerstand der äthiopischen Streitkräfte in der Entscheidungsschlacht von May-Chew gebrochen hatten (Abessinienkrieg). Es kursieren verschiedene Versionen über Iyasus Tod, darunter eine, die Haile Selassie unterstellt, er habe unmittelbar vor seiner Flucht nach der verlorenen Schlacht veranlasst, Iyasu töten zu lassen, um zu verhindern, dass die faschistischen Eroberer diesen als Marionetten-Herrscher einsetzen konnten. Iyasus Tod wurde erst nach dem Sieg der Italiener 1936 bekanntgegeben, da sie bis zuletzt auf die Unterstützung durch dessen letzte Anhänger gehofft hatten.