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In Seite Monarchismus im deutschsprachigen Raum:

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Es gibt mehrere monarchistische Organisationen in Deutschland. Der größte in der Gegenwart noch bestehende und einzige auf Bundesebene tätige ist derzeit die relativ junge Bürgervereinigung der Monarchiefreunde.[1] Die andere Organisation dieser Art, Tradition und Leben e. V. mit etwa 170 Mitgliedern, löste sich Ende 2022 auf. Darüber hinaus gibt es noch regionale Gruppierungen, vor allem in Bayern und Sachsen (Anhänger der Wittelsbacher bzw. Wettiner) sowie Anhänger einstiger Fürsten und deren Nachkommen. Die beiden vorgenannten, für ihre Verhältnisse großen Vereinigungen haben bzw. hatten die Einführung der parlamentarischen Monarchie zum Ziel. Tradition und Leben wollte dies auf dem Weg eines Vereins erreichen, um die Überparteilichkeit, mit der auch ein Monarch in der angestrebten Monarchie regiert, zu unterstreichen, während die Monarchiefreunde sich in den 1990er Jahren aus Tradition und Leben entwickelt und den Weg als Partei eingeschlagen haben. Als weitgehend gemeinsames, einigendes Symbol der deutschen Monarchisten (früher wie heute) gilt die schwarz-weiß-rote Flagge als damalige Nationalflagge des deutschen Kaiserreichs.

Tradition und Leben e. V. – die „Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des monarchischen Gedankens“ – (kurz TuL) führt die Tradition des 1918 gegründeten Bundes der Aufrechten fort. Die Vereinszeitschrift Der Aufrechte erreichte in den 1920er Jahren eine Auflage von 100.000 Exemplaren und dem Bund gehörten 25.000 Mitglieder an; in den 1930er Jahren hatte er zuletzt 100.000 Mitglieder. 1949 wurden Rundschreiben an die noch lebenden ehemaligen Mitglieder des Bundes geschickt, sodass der 1956 gegründete heutige Verein Tradition und Leben (Eintragung ins Vereinsregister in Köln 1959) entstehen konnte und heute etwas mehr als 100 Mitglieder zählt. Ende der 1990er Jahre sah sich der Verein gezwungen, ein öffentlich zugängliches Forum wegen der massiven Postings von NPD-Aktivisten zu schließen.

Der Verein ist überparteilich, bekennt sich in seinen Grundsätzen zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und bejaht die föderative Staatsgliederung Deutschlands (Bundesländer). Das Amt des Bundespräsidenten hingegen soll gegen das des Deutschen Kaisers ausgetauscht werden. Kaiser soll das jeweilige aktuelle Oberhaupt des Hauses Hohenzollern-Brandenburg-Preußen werden, heute wäre das also Georg Friedrich Prinz von Preußen, der jedoch weder Tradition und Leben noch einer anderen monarchistischen Vereinigung nahesteht. Der Kaiser soll nicht ausschließlich repräsentative Aufgaben haben. „Ein gekrönter ‚Urkundsbeamter‘ entspricht nicht unserer Vorstellung“ (Zitat von der Website). Die Aufgaben des Kaisers sollen sich an denen der Könige in den Niederlanden und Spanien orientieren. Als Argumente für die Monarchie nennt Tradition und Leben unter anderem die Benachteiligung kleinerer Randgruppen in der Republik, für die der Monarch eintreten soll, sowie die Vorteile, die ein Monarch, der sich von Kindheit an auf sein Amt vorbereitet hat, mit sich bringt. Außerdem soll der Monarch als Beschützer der Bevölkerung in Krisensituationen die Übernahme des Parlaments und der Regierungsgewalt durch Extremisten (Kommunisten oder Nationalsozialisten) verhindern, wobei als Beispiel die Vereitelung von Antonio Tejeros Putschversuch vom 23. Februar 1981 (in Spanien auch als „23-F“ bekannt) durch Juan Carlos I. genannt wird. Andere übliche Argumente für die Monarchie siehe Artikel Monarchie. Tradition und Leben vertreibt die zweimonatlich erscheinende Zeitung Erbe und Auftrag.