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In Seite Katrin Korfmann:

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Ihr Augenmerk gilt dem scheinbar Gewöhnlichen, ihr betont neutraler Blick führt jedoch in eine fiktive Welt. In einem material- und medienübergreifenden Transferverfahren werden Situationen z. B. das Warten auf dem roten Teppich der Berlinale mit der Foto- oder Videokamera beobachtet, zu einem Bild zusammengesetzt und als Leuchtkasten oder Fotografie präsentiert. Mit diesem experimentellen Zug ihrer Kunst setzt sie das eigentliche fotografische Bildmotiv ins Abseits der Erkennbarkeit und erzeugt eine Illusion von Bewegung und erweiterter Szenerie.

Katrin Korfmann versucht „Déjà-vu“-Momente zu kreieren, ob in Transiträumen oder eigens erschaffenen Installationen. Gelingt ihr dies, werden die Aufnahmen eingerahmt. Details werden womöglich ausgelassen, um auftauchende Informationen manipulieren zu können. Ihre Arbeiten basieren auf Konzepten der Fotografie, wobei sie sich mit der Fragestellung des „Posierens“ und „Agierens“ im öffentlichen Raum beschäftigt. So hält sie mit ihren Aufnahmen zufällige Situationen fest, deren Unkontrollierbarkeit zu Überraschungen führt. Die Künstlerin wählt zwar das Konzept, jedoch nicht die letztendlichen Protagonisten ihrer Arbeiten.

Korfmanns Arbeiten mögen als Bühneninszenierungen angesehen werden, was durch die Anwesenheit von Kameras noch verstärkt wird. Sobald jemand eine ihrer Installationen betritt, ist er auch schon Teil ihres Werkes. Entweder werden ihre Kameras oder Installationen an sich gar nicht bemerkt oder man entdeckt sie und agiert selbstbewusst auf der für einen persönlich geschaffenen Bühne. Transiträume, wie z. B. der rote Teppich der Berlinale oder Bahnhöfe, ziehen die Künstlerin besonders an. Diese öffentlichen Plätze sind auf unterschiedlichste Weise erlebbar und bergen doch Momente der Intimität, die die Künstlerin für ihre Arbeiten regelrecht sucht. In ihren Kompositionen wählt Korfmann einen Ausschnitt, der es ihr ermöglicht, die jeweilige Situation transparent zu machen. Diese wird erweitert, zeitlich ausgedehnt und verweigert sich damit der „Originalität“ des eigentlichen magischen Momentes. Die Umsetzung dieser Idee wird in dem Werk „waiting for Julia (3x10min)“ deutlich, wo die Künstlerin einen Teil des roten Teppichs zu verschiedenen Zeiten aufnimmt und die einzelnen Bilder im Nachhinein zu einem Gesamtwerk zusammenführt. Oft wird der Betrachter des Werkes dabei Subjekt desselben. Auf der Seite des „Rahmens“ sowie auf der Seite des „gerahmt werdens“ ist er sogar unerlässlich, damit die Schaustellung funktionieren kann.

Katrin Korfmann spielt außerdem in vielen ihrer Arbeiten mit der Beziehung zwischen Raum und Fläche. In ihrer Arbeit „grey 12min 30sec“ aus dem Jahre 2007 spiegelt sie beispielsweise den Raum als Abbildung. Auch stellte sie in früheren Werken monochrome Farbflächen an öffentlichen Plätzen auf (z. B. „white wall“, 2000), die dem Raum Tiefe nehmen und ihn auf ein Flächengefüge reduzieren. Zugleich bildet ihre Installation aber einen neuen Raum, der in Beziehung zur Umgebung steht. So kreiert sie unbesetzte Räume, wobei die Farben eine subjektive Interpretation und die Flächen einen Projektionshintergrund zulassen. Die reale Umwelt bleibt dabei nicht sichtbar, Wissen und Kontext verschwinden, übrig bleibt die erlebte Zeit im neu geschaffenen Raum.