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In Seite Ko Samui:

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In den 1970er Jahren wurde Ko Samui von Aussteigern (siehe auch Hippie) „entdeckt“, die zuvor bereits auf Ibiza, in Goa und auf Bali zu unfreiwilligen Wegbereitern des Massentourismus geworden waren. Es dauerte allerdings bis in die späten 1980er Jahre, bevor Samui zum Ziel „normaler“ Fernreisender wurde. Zuvor war die Anreise (eine Nachtfahrt mit dem Zug von Bangkok nach Phunphin, dem Hauptbahnhof von Surat Thani, gefolgt von einer mindestens dreistündigen Fahrt mit dem Schiff zur Inselhauptstadt Ban Na Thon) kompliziert und sehr anstrengend. Dann wurde sie zunehmend angenehmer: zuerst mit klimatisierten Bussen und eigenen Fähren und 1989 schließlich durch die Eröffnung des Flughafens Ko Samui im Nordosten der Insel, was Pauschaltourismus ermöglichte.

Der etwa 70-minütige Flug von Bangkok machte Samui zur leicht erreichbaren „Trauminsel“ für internationale Reiseveranstalter und ihre Kunden. Der Flughafen wird mittlerweile (2005) auch von Singapur, Phuket, Pattaya, Chiang Mai, Krabi und Hong Kong aus direkt angeflogen. Heute besuchen jährlich etwa 1,3 Millionen Touristen aus aller Welt Ko Samui. Auf der Insel gibt es etwa 30.000 Zimmer.[1]

Infolge des Tsunamis vom 26. Dezember 2004, der Teile der touristischen Infrastruktur in den thailändischen Touristenzentren Phuket und Khao Lak zerstörte, hat sich die Anzahl der Pauschalreisenden auf der wegen ihrer Lage im Golf von Thailand von den Folgen des Erdbebens unberührt gebliebenen Insel nahezu verdoppelt.

Die bei Touristen wegen der breiten Strände und des feinen Sandes beliebtesten Küstenabschnitte sind die Strände von Chaweng, dem touristischen Zentrum Samuis, und Lamai jeweils im Osten und die etwas weniger erschlossenen Buchten von Mae Nam und Bo Phut im Norden.

Auf Samui darf nur maximal „palmenhoch“, also in der Regel zweigeschossig, gebaut werden, wodurch große Hotelbauten vermieden und das ursprüngliche Flair erhalten werden sollen.

In der näheren Umgebung Ko Samuis sind vor allem Ko Pha-ngan, Ko Tao und die Inseln des Nationalparks Ang Thong Ziele für Tagesausflüge.

Die Schattenseiten des Tourismus auf dem als „Trauminsel“ beworbenen Samui machen sich vor allem für die ursprünglichen Einwohner bemerkbar. Viele beklagen, ihr Land an Unternehmer vom Festland und aus dem Ausland verloren zu haben.

Die Kokospalmen-Haine, die früher die zahlreichen Strände entlang der gesamten Küste säumten, sind heute bereits vielerorts verschwunden. Der Weg zu den Stränden, die überall in Thailand öffentlicher Raum sind, ist in den touristisch am stärksten erschlossenen Gebieten durch Hotels und Bungalow-Resorts behindert oder versperrt.

Die Preise für Lebensmittel sind generell derart gestiegen, dass auch die Einheimischen mittlerweile die gleichen Preise wie die Touristen bezahlen. Die Preise für Fleisch und Reis sind innerhalb weniger Jahre um 300 % gestiegen. Während es früher üblich war, auf den Märkten Fisch auch in zerteilten Stücken zu kaufen, werden heute oft nur noch ganze Fische angeboten, da dies von den Touristenrestaurants bevorzugt wird.

Durch den Tourismus auf der Insel haben Qualität und Quantität des Trinkwassers gelitten, das traditionell aus Brunnen gefördert werden konnte. Die große Anzahl Touristen und damit einhergehenden Pools, Handtücher und Bewässerung lassen den Wasserbedarf stetig ansteigen, gleichzeitig gibt es aufgrund des Klimawandels weniger Niederschlag auf der Insel. Hotels unterhalten häufig Wassertanks, die täglich von schlecht bezahlten Arbeitern mittels LKW befüllt werden. Das Wasser dafür stammt von den Brunnen einiger Monopolisten, die auf ihrem Grund besonders viele Vorräte haben.[1]

Die leichte Erreichbarkeit – die Fluggesellschaft Bangkok Airways unterhält mittlerweile 10–20 Flüge täglich zum Insel-Flughafen Ko Samui,[2] zwei Reedereien steuern mehr als 30-mal pro Tag die Insel mit Autofähren an – hat den Verkehr auf der 53 km langen Ringstraße stark anwachsen lassen, womit sich auch die Unfallgefahr erhöhte.

Obwohl es mittlerweile vier private Krankenhäuser auf der Insel gibt, können sich nicht alle die hohen Preise leisten. Die 40.000 Einheimischen und die über 100.000 saisonalen Hilfsarbeiter müssen sich oft mit dem staatlichen 166-Betten-Krankenhaus begnügen, in dem nur elf Ärzte arbeiten. Andererseits wurden bis 2014 in den letzten Jahren viele neue (Privat-)Kliniken gebaut, und die zahlreichen über die Insel verteilten Apotheken gewährleisten bei einfachen Erkrankungen eine schnelle und günstige Versorgung mit Medikamenten sowie Beratung durch Pharmazeuten. Nicht selten beschäftigen die Apotheken Krankenschwestern, die ähnliche Tätigkeiten wie der ambulante Pflegedienst in Deutschland anbieten.

Seit dem Sommer 2005 breitet sich der Kokosnussblattkäfer (Brontispa longissima), der die Kokospalmen absterben lässt, auf Ko Samui aus. Es sollen bereits 80 % der Palmen befallen sein. Seit Ende Oktober 2005 wird versucht, die Plage mit biologischen Mitteln in den Griff zu bekommen. Dazu werden Wespen (Tanbian genannt) eingesetzt, die dafür eigens aus Vietnam eingeführt wurden. Mit Hilfe dieser Wespen, die sich in anderen Ländern bei der Bekämpfung der Kokosnussblattkäfer bewährt haben, soll der Insektenbefall der Palmen in einem Zeitraum von zwei Jahren unter Kontrolle gebracht werden.

Als Mitauslöser der Störungen im ökologischen System der Insel wird der Tourismus mit all seinen Folgeerscheinungen, wie der Bautätigkeit und der teilweisen Zerstörung der ursprünglichen Fauna und Flora, betrachtet. Jedes Jahr landen auf Ko Samui etwa 2,6 Millionen Menschen per Flugzeug und Schiff; der Großteil davon Touristen.[1] Dies macht sich auch an manchen ungepflegten Orten auf Ko Samui in der Vermüllung bzw. Umweltverschmutzung bemerkbar.[3]

Seit 2022 plant man eine vierspurige Brückenverbindung von Koh Samui zum Festland.